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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Kaffee, Ron?" Mancuso wies auf die Kanne.<br />

"Vielleicht sollten Sie Commander Claggett hinzuziehen, Sir." Jones stand<br />

auf und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. "Seit wann betätigen Sie sich als<br />

Diplomat?"<br />

"<strong>Das</strong> geht mit meiner Position einher. Ich habe auch keinem Außenseiter<br />

verraten, was für wilde Sachen Sie auf der Dallas getrieben haben."<br />

Jones drehte sich um und lachte. "Gut, stimmt. Ich habe die Sonaranalyse in<br />

der Aktentasche und muß Unterlagen über Kurs und Tiefe der Maine sehen. Es<br />

ist gut möglich, daß sie beschattet wurde. Im Ernst, Bart."<br />

Mancuso griff zum Telefon. "Machen Sie Lieutenant Commander Claggett<br />

ausfindig. Er soll sofort in mein Büro kommen. Danke. Ron, wie sicher..."<br />

"Ich habe die Analyse selbst durchgeführt. Einer meiner Leute sah sich die<br />

Unterlagen an und schöpfte Verdacht. Ich brütete fünfzig Stunden über den<br />

Daten. Die Chancen, daß Maine verfolgt wurde, stehen drei zu eins."<br />

Bart Mancuso stellte seine Kaffeetasse ab. "Kaum zu glauben."<br />

"Ich weiß. Die Tatsache, daß es so unglaublich ist, mag meine Analyse<br />

verzerren."<br />

Es war bei der US-Marine ein Glaubensbekenntnis, daß ihre Raketen-U-<br />

Boote niemals, nicht ein einziges Mal, auf Patrouillenfahrt geortet und verfolgt<br />

worden waren. Doch wie die meisten Glaubensbekenntnisse war auch dieses<br />

nicht absolut.<br />

Die Lage der Stützpunkte für diese Boote war kein Geheimnis. Selbst UPS-<br />

Fahrer, die ein Paket abzuliefern hatten, wußten, worauf sie zu achten hatten.<br />

Die Marine ließ ihre Einrichtungen aus Kostengründen überwiegend von<br />

privaten Sicherheitsfirmen bewachen; nur wo Kernwaffen lagerten, gingen<br />

Marines Streife. Wo man also Soldaten der Marineinfanterie sah, mußte es<br />

Atomwaffen geben. <strong>Das</strong> nannte man eine Sicherheitsvorkehrung. Die Raketen-U-Boote<br />

selbst unterschieden sich eindeutig von den kleineren Jagdbooten.<br />

Ihre Namen standen im Schiffsregister der Navy, und ihre Besatzungen trugen<br />

Schildmützen mit Namen und Nummer des Bootes. Dank dieser frei verfügbaren<br />

Informationen waren die Sowjets in der Lage, ihre Jagd-U-Boote vor den<br />

Stützpunkten zu stationieren und die strategischen Boote auf dem Weg ins<br />

offene Meer abzufangen.<br />

Anfangs war das kein Problem gewesen. Die ersten Klassen sowjetischer<br />

Jagd-U-Boote waren mit Sonar Marke "Heien Keller" ausgerüstet, also praktisch<br />

blind und taub, und die Boote selbst lauter als ein Auto ohne Schalldämpfer.<br />

<strong>Das</strong> hatte sich mit der Indienststellung der Klasse Victor-III geändert, die<br />

in der Geräuschentwicklung in etwa der amerikanischen 594-Klasse entsprach<br />

und in der Sonarleistung allmählich adäquat wurde. Gelegentlich waren Victor-III<br />

in der Strait of Juan de Fuca an der kanadischen Grenze - und anderswo<br />

- aufgetaucht, um amerikanischen strategischen Booten aufzulauern, und in<br />

manchen Fällen war es ihnen in den engen Hafeneinfahrten gelungen, Kontakt<br />

aufzunehmen und zu halten. <strong>Das</strong> war manchmal mit Aktivsonarpeilungen<br />

einhergegangen, ein für die amerikanischen Besatzungen beunruhigender und<br />

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