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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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8<br />

§2.1.2<br />

2.1.2. Repräsentative Ebene<br />

Auf der repräsentativen Ebene befinden sich bei der FDG (Tabelle 3) hierarchisch von<br />

oben nach unten der propositionale Inhalt 6 (oder Proposition), 7 der „State of Affairs‟<br />

(Prädikation in der FG) und die „configurational properties‟ (Kernprädikation in der FG).<br />

Die Proposition ist anders als der „State of Affairs‟ ein „mental construct‟, das bezüglich<br />

des Wahrheitsgehalts evaluiert werden kann. Der „State of Affairs‟ kann in Raum und<br />

Zeit festgelegt werden und kann bezüglich der Realität evaluiert werden. Die<br />

„configurational properties‟ oder Kernprädikation hat keinen unabhängigen Status und<br />

umfasst das Prädikat.<br />

Proposition/ propositionaler Inhalt<br />

„State of Affairs‟<br />

(FG: Prädikation)<br />

„configurational properties‟<br />

(FG: Kernprädikation)<br />

Tabelle 3 Repräsentative Ebene der FDG<br />

Die interpersonale und repräsentative Ebene treffen einander in dem kommunizierten Inhalt<br />

bzw. der Proposition. 8 Diese beide können den gleichen Inhalt haben, haben aber<br />

eine andere Funktion: Der kommunizierte Inhalt ist an den Sprecher gebunden, es ist alles,<br />

was der Sprecher in seiner Kommunikation mit dem Adressaten hervorrufen möchte.<br />

Die Proposition dagegen ist nicht notwendigerweise an den Sprecher gebunden, sondern<br />

kann auch die Ansichten einer anderen Person umfassen. Im Beispiel 1 ist das kursiv Gedruckte<br />

ein propositionaler Inhalt und kein kommunizierter Inhalt, da es einer anderen<br />

Person als dem Sprecher zugeschrieben wird. Deshalb sollten in dem Teil nur Adverbien,<br />

oder genauer gesagt Modifikatoren, möglich sein, die eine Proposition bestimmen können<br />

und nicht einen kommunizierten Inhalt (siehe Kapitel 3.4). Dies ist für scilicet, videlicet<br />

und nimirum relevant.<br />

1. Jenny hat geglaubt, dass ihre Mutter sie besuchen würde. (nach<br />

Hengeveld & Mackenzie, 2008, 144)<br />

6 Ramat & Ricca (1998) stellen, anders als der FDG, aber inspiriert von der FG, sowohl den propositionalen<br />

Inhalt als den sog. Sprechakt auf die interpersonale Ebene, und nur den „State of<br />

Affairs‟ auf die repräsentative Ebene.<br />

7 Auf den propositionalen Inhalt folgt in der FDG die Episode, eine Sammlung thematisch verwandter<br />

„States of Affairs‟, die für meine Studie aber nicht relevant ist.<br />

8 Kritisch: Verstraete (2004).

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