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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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Kategorien der Modalität 31<br />

4.2. Kategorien der Modalität<br />

Innerhalb der Modalität kann man verschiedene Kategorien unterscheiden, die hier allerdings<br />

nicht alle relevant sind. Eigentlich nur im Modalverb ausgedrückt, auf jeden Fall im<br />

<strong>Lateinische</strong>n nicht mittels Modaladverbien, sind die sogenannte deontische und die dynamische<br />

oder inhärente Modalität. Mittels deontischer Modalität wird eine Verpflichtung<br />

oder Erlaubnis ausgedrückt („du darfst kommen‟), mittels dynamischer oder inhärenter<br />

Modalität eine Fähigkeit des Subjekts („ich kann Rad fahren‟). Diese alle gehören<br />

nach Palmer (1986, 2001) zu dem sog. „Ereignis‟ („event‟), und nicht zur Proposition;<br />

auch die FG (Dik & Hengeveld, 1997; vgl. Butler, 2003) und FDG (Hengeveld & Mackenzie,<br />

2008) stellen diese hierarchisch unterhalb die Proposition. Relevant für meine<br />

Studie ist die sogenannte Propositionsmodalität von Palmer (2001): Dabei unterscheidet<br />

er die <strong>epistemische</strong> Modalität, womit der Sprecher sein Urteil über die Faktizität der Proposition<br />

ausdrückt, und die evidentielle, womit der Sprecher Beweise für die Faktizität<br />

der Proposition gibt. Schematisch nach Palmer:<br />

Ereignismodalität:<br />

deontisch: externe verpflichtende Faktoren;<br />

dynamisch: interne verpflichtende Faktoren.<br />

Propositionsmodalität:<br />

<strong>epistemische</strong> Modalität: Der Sprecher drückt sein Urteil über die Faktizität der<br />

Proposition aus;<br />

evidentielle Modalität: Der Sprecher gibt Beweise für die Faktizität der Proposition.<br />

Auch die FG und FDG unterscheiden die evidentielle von der <strong>epistemische</strong>n Modalität,<br />

welche letztere in eine „subjektive‟ und eine „objektive‟ getrennt wird (siehe unten<br />

§4.2.3).<br />

Nuyts (2005, 2006) würde den Oberbegriff „Modalität‟ lieber vermeiden und stattdessen<br />

von „attitudinal categories‟ sprechen: „they all indicate - each in a different way - to<br />

what extent the speaker (or another person …) is committed to the state of affairs‟ (2006,<br />

17). Eine entscheidende Rolle spielt dabei „Commitment‟, das ich als Begriff übernehmen<br />

werde (ich übersetze den Begriff nicht ins Deutsche, wo eine exakte Entsprechung fehlt).<br />

Hierzu rechnet er die traditionellen Kategorien der deontischen, <strong>epistemische</strong>n und<br />

evidentiellen Modalität, sowie der „boulomaic‟ Modalität („(dis)liking‟), also nicht die<br />

dynamische Modalität. Gemeinsame Merkmale dieser Kategorien sind die Eigenschaften<br />

performativ/ deskriptiv (siehe §4.2.4) und subjektiv/ intersubjektiv (siehe §4.2.5). Wichtig<br />

ist erst der Unterschied zwischen <strong>epistemische</strong>r Modalität und Evidentialität (§4.2.1).<br />

4.2.1. Epistemische Modalität und Evidentialität<br />

Auf verschiedene Weisen hat man versucht, <strong>epistemische</strong> Modalität und Evidentialität<br />

von einander zu trennen. Palmer (2001) hat beide Kategorien wie folgt eingeteilt:

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