18.11.2013 Aufrufe

Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2. Interaktionsmodell<br />

Bei den in dieser Studie zu besprechenden <strong>Partikeln</strong> oder Adverbien nempe, quippe, scilicet,<br />

videlicet und nimirum spielt die Interaktion zwischen Sprecher und Adressaten 1 eine<br />

essentielle Rolle. Für ihre Beschreibung braucht man also ein Modell, das diese Interaktion<br />

berücksichtigt. Hierzu ist Kroons (1995, 1998) Modell für lateinische Diskursmarker<br />

sehr nützlich, sowie die allgemeinen linguistischen Theorien der „Functional Grammar‟<br />

(FG) (Dik & Hengeveld, 1997) und vor allem die der daraus entstandenen „Functional<br />

Discourse Grammar‟ (FDG) (Hengeveld & Mackenzie, 2008). Auch Kroon stützt sich auf<br />

die FG und ihr Werk wiederum hat Einfluss auf die FDG gehabt. Die FG berücksichtigt<br />

zwar die Pragmatik, die Interaktion ist jedoch noch nicht zu ihrem Recht gekommen. Gerade<br />

deshalb, und um im Allgemeinen den Diskurs in die Theorie einzubeziehen, hat sich<br />

die FDG entwickelt. Weil bei der Besprechung der Adverbien, <strong>Partikeln</strong> und Modalität<br />

wieder auf die FDG zurückzukommen ist, wird diese Theorie hier kurz vorgestellt.<br />

2.1. Diskursebenen<br />

Kroon (1995, 58 ff.; 1998) unterscheidet, inspiriert von der Genfer Schule um Roulet<br />

(z. B. Roulet, et al., 1985; Roulet, Filliettaz, & Grobet, 2001), eine Repräsentations-<br />

(„representational‟), eine Präsentations- („presentational‟) und eine Interaktionsebene<br />

(„interactional level of discourse‟). Die Repräsentationsebene ist im Wesentlichen die<br />

semantische Ebene, wo es um die Beziehungen zwischen Situationen („States of affairs‟)<br />

in der im Text repräsentierten Welt geht. Die Präsentationsebene ist die rhetorische oder<br />

diskursorganisatorische, wo es um die Struktur des Diskurses geht. Die Interaktionsebene<br />

bezieht sich auf die Sprechsituation. Die FDG – die ich sehr vereinfacht darstelle – hat<br />

eine Hierarchie, angefangen bei der Sprecherintention bis zur Artikulation der Aussage<br />

(Tabelle 1). Diese „Top-down‟-Hierarchie ist für eine Besprechung von <strong>Partikeln</strong>/ Adverbien,<br />

die gerade die Sprecherintention anzeigen, eine sehr hilfreiche Ansatzweise.<br />

FDG<br />

interpersonale Ebene<br />

repräsentative Ebene<br />

Kroon<br />

Interaktions- und Präsentationsebene<br />

Repräsentationsebene<br />

morphosyntaktische Ebene<br />

phonologische Ebene<br />

Tabelle 1 Modell FDG und Kroon<br />

1 Ich werde immer diese Begriffen, und ev. allgemeiner „Gesprächspartner‟, benutzen, auch für<br />

„Autor‟ bzw. „Leser‟ oder „Zuhörer‟, und auch, wenn zitierte Werke andere Wörter verwenden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!