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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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36<br />

§4.2.5<br />

Gebrauch beschreibt der modale bzw. „attitudinal‟ Ausdruck die „attitude‟ des Sprechers<br />

im Moment des Sprechens, der Sprecher drückt sein eigenes „Commitment‟ aus. Beim<br />

deskriptiven Gebrauch berichtet der Sprecher über die „attitude‟ einer anderen Person,<br />

oder von sich selbst, jedoch zu einem anderen Zeitpunkt als dem Sprechmoment, oder als<br />

eine hypothetische Möglichkeit. Performative Ausdrücke:<br />

“involve the speaker's commitment to the epistemic expression. That is<br />

… the use of the modal expression implies that at 'utterance time' the<br />

speaker subscribes to and accepts responsibility for the epistemic evaluation<br />

underlying it.” (2001b, 384 f.)<br />

Beispiele für performative (3 und 4) bzw. deskriptive (5) Ausdrücke (2001b, 384 f.):<br />

3. John probably made it to the bakery before closing time.<br />

4. It is probable that John made it to the bakery before closing time.<br />

5. Mary considers it probable that John made it to the bakery.<br />

Nuyts hat sich vor allem mit dem Unterschied zwischen modalen Adverbien und Adjektiven<br />

beschäftigt. Modale Adverbien sind nach Nuyts immer performativ (Beispiel 3): Der<br />

Sprecher übernimmt die Verantwortung, nach der Quelle kann nicht gefragt werden. Sie<br />

sind aber neutral, was die Dimension der Subjektivität betrifft: Die hängt nur vom Kontext<br />

ab. Modale Adjektive dagegen können sowohl performativ (Beispiel 4) als deskriptiv<br />

(Beispiel 5) sein, im letzten Fall kann nach der Quelle gefragt werden. Ein sehr wichtiger<br />

Unterschied zwischen den modalen Adverbien und Adjektiven ist, dass die Adverbien<br />

keinen Fokus haben können, die Adjektive sehr wohl, was auch oft passiert.<br />

4.2.5. Subjektiv/ intersubjektiv<br />

Getrennt vom Aspekt der Performativität trennt Nuyts (2001a, b) in subjektive und intersubjektive<br />

Modalität, nicht in subjektive und objektive: Mit subjektiver Modalität zeigt<br />

der Sprecher (bzw. eine andere Person in deskriptiven Fällen) an, dass die „attitude‟ nur<br />

seine eigene ist, mit intersubjektiver Modalität, dass er die „attitude‟ mit anderen teilt.<br />

Modale Adjektive können, abhängig von dem Kontext, ihm zufolge eine subjektive oder<br />

intersubjektive Bedeutung annehmen; in unpersönlichen Konstruktionen sind sie oft<br />

intersubjektiv (Beispiel 6). Wenn explizit die erste Person vorkommt, wie in Beispiel 7,<br />

ist es meistens subjektiv.<br />

6. It is probable that they have run out of fuel. (2001a, 55)<br />

7. Ich halte derzeit aber ein reales Wachstum von gut einem Prozent noch<br />

für wahrscheinlich. (2001a, 68)<br />

9 Vergleichbar ist was Papafragou (2006) „indexical‟ nennt: subjektive Modalität ist ihrer Ansicht<br />

nach „indexical‟, bezieht sich also auf die Kenntnisse des Sprechers im Moment des Sprechens.<br />

Objektive Modalität bezieht sich ihr zufolge dagegen auf was allgemein bekannt ist.

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