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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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16<br />

§3.3<br />

3.3. <strong>Partikeln</strong>, ‘Pragmatic Markers’ und Diskursmarker<br />

Die schwierigste Kategorie sind die <strong>Partikeln</strong>, da diese sehr unterschiedlich definiert oder<br />

aber überhaupt als syntaktische Kategorie abgelehnt werden (vgl. Pinkster, 1972, 135).<br />

Das Einzige, worauf man sich einigen kann, ist, dass <strong>Partikeln</strong> nicht flektierbar sind. Das<br />

gilt aber auch für Präpositionen, Adverbien und Konnektoren; je nach Einteilung könnte<br />

man demnach auch diese oder einige davon zu den <strong>Partikeln</strong> rechnen. <strong>Partikeln</strong> werden<br />

dann also rein formell oder morphologisch definiert. Laut IDS ist allen <strong>Partikeln</strong> gemeinsam,<br />

dass sie keine Phrasen bilden können, dass sie also nicht erfragbar und nicht selbständig,<br />

zum Beispiel als Antwort auf eine Frage, verwendbar sind. Damit unterscheiden<br />

sie sich also von Satzadverbien; außerdem gibt es Beschränkungen bei der Stellung im<br />

Satz. Unterteilt werden sie im IDS, wieder für das Deutsche, in:<br />

Intensitätspartikeln (einigermaßen, etwas, kaum, recht, sehr, überaus, viel, weitaus);<br />

17<br />

Fokuspartikeln (allein, allenfalls, annähernd, auch, ausgerechnet, ausschließlich,<br />

bereits, besonders, bloß, einzig, erst, etwa, gar, gerade, lediglich, mindestens, noch,<br />

nur, schon, sogar, selbst);<br />

Negationspartikeln (nicht, gar nicht, überhaupt nicht);<br />

Abtönungspartikeln, auch Modalpartikeln genannt (aber, auch, bloß, denn, doch,<br />

eben, eh, eigentlich, einfach, fei, halt, ja, mal, nur, ruhig, sowieso, vielleicht, wohl);<br />

Konnektivpartikeln (siehe §3.3.3).<br />

Dieser Ansatz ist typisch für die deutsche Partikelforschung, wie sie namentlich mit<br />

Weydt (1969) begonnen hat, für aktuellere Forschungen siehe z. B. Abraham (1991) und<br />

Métrich & Faucher (2009). Typisch für die deutsche Sprache sind auch die vielen Abtönungspartikeln.<br />

Aus funktioneller Sicht werden <strong>Partikeln</strong> oft als Funktionswörter gesehen,<br />

die keinen Beitrag zum propositionalen Inhalt liefern. Es ist aber nicht gesagt, dass<br />

<strong>Partikeln</strong> keinen semantischen Inhalt hätten. Ein besseres Wort, um die Funktion im Diskurs<br />

klarer herauszustellen, wäre „Pragmatic Markers‟, wenn es auch hierüber viele verschiedene<br />

Ansichten gibt (§3.3.1).<br />

Für meine Forschung speziell der lateinischen „Pragmatic Markers‟ (inklusive Satzadverbien)<br />

habe ich die folgende Einteilung gemacht, die ich im Folgenden noch weiter<br />

erläutern werde:<br />

1) Satzadverbien (oben §3.1);<br />

2) Diskursmarker (§3.3.2):<br />

a) intratextuell;<br />

b) extratextuell;<br />

3) Konnektivpartikeln (§3.3.3);<br />

4) Fokuspartikeln (§3.3 und §3.3.2.1).<br />

17 Die Intensitätspartikeln stehen anders als die Fokuspartikeln direkt vor dem modifizierten Ausdruck,<br />

der kein Nomen sein kann. Auf diesen Unterschied gehe ich weiter nicht ein.

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