Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...
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Adverbien und <strong>Partikeln</strong> in der FDG 25<br />
eigentlich ein Signal dafür, dass es mehr Untergruppen gibt (wie Rosén auch in Anm. 39<br />
und S. 339 angibt). Koordination, Negation und Fokussierung sollte eigentlich bei keiner<br />
der <strong>Partikeln</strong>, außer vielleicht den Fokuspartikeln, vorkommen: Die Stellen, die sie aufführt,<br />
kann man, scheint mir, immer mit bestimmten (pragmatischen) Gründen erklären.<br />
3.4. Adverbien und <strong>Partikeln</strong> in der FDG<br />
Auch im Modell der FDG (siehe Kapitel 2) haben die Adverbien und <strong>Partikeln</strong> einen<br />
Platz, verteilt über die verschiedenen Ebenen und Diskurseinheiten (erste und zweite Kolumne<br />
in Tabelle 6). Jede Diskurseinheit kann ein (lexikalisch ausgedrückter)<br />
Modifikator oder (grammatikalisch ausgedrückter) Operator modifizieren (dritte Kolumne<br />
in Tabelle 6), genau diese können Adverbien oder <strong>Partikeln</strong> sein. Modifikatoren, die<br />
zu verschiedenen Diskurseinheiten gehören, können ohne Koordination kombiniert werden,<br />
so dass aus der Kombination die Anwesenheit verschiedener Diskurseinheiten abgeleitet<br />
werden kann. Koordination ist nämlich nur möglich, wenn beide Elemente funktional<br />
äquivalent sind und damit zur gleichen Diskurseinheit gehören (Dik & Hengeveld,<br />
1997, II 189). Auf der interpersonalen Ebene spezifizieren die Modifikatoren oder Operatoren<br />
eines Zuges dessen Funktion im Diskurs, z. B. Kontrast (however) oder Zusammenfassung.<br />
Da ließen sich also genau die Diskursmarker einreihen, die Kroon auf die Präsentationsebene<br />
stellt (nam, autem, igitur). Beim Diskursakt wird der Kommentar des<br />
Sprechers auf diesen spezifiziert: stilistisch (briefly), betonend (dammit), oder dessen Status<br />
im Zug definierend (in addition). Hier kann auch die Illokution eingeschränkt werden<br />
(frankly, sincerely). Interessant ist der kommunizierte Inhalt: Außer emphatischen<br />
Modifikatoren sind dort Modifikatoren möglich, die die Haltung des Sprechers gegenüber<br />
diesem Inhalt spezifizieren (z. B. fortunately, luckily), oder anzeigen, dass der Sprecher<br />
sich auf andere beruft (reportedly).<br />
Auf der repräsentativen Ebene zeigen Modifikatoren und Operatoren der Proposition<br />
das „Commitment‟ einer Person bezüglich des Inhalts, oder die Quelle an (Hengeveld &<br />
Mackenzie, 2008, 151): die „subjektive‟ <strong>epistemische</strong> bzw. evidentielle Modalität (siehe<br />
Kapitel 4.2.1 über Modalität). Modifikatoren und Operatoren des „State of Affairs‟ zeigen<br />
spezifische Merkmale dieser an: Ort, (relative) Zeit, Realitätsstatus, Polarität (vor allem<br />
positiv-negativ, also die Negationen), Häufigkeit etc., und auch die „objektive‟ <strong>epistemische</strong><br />
Modalität, die allerdings nicht durch Adverbien ausgedrückt wird (siehe Kapitel<br />
4.2.3). Der Sprecher übernimmt auf dieser Ebene keine Verantwortung für die ausgedrückten<br />
Urteile. In den „configurational properties‟ sind z. B. weitere Teilnehmer (e. g.<br />
Empfänger) und bestimmte Adverbien der Art und Weise möglich.