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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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14. <strong>Lateinische</strong> ‘Commitment’-Marker<br />

14.1. Einleitung<br />

Außer scilicet, videlicet und nimirum gibt es im <strong>Lateinische</strong>n noch andere „Commitment‟-<br />

Marker, 1 womit der Sprecher sein „Commitment‟ dem Inhalt der Aussage gegenüber ausdrücken<br />

kann, also anzeigt, dass er hinter diesem Inhalt steht (siehe Kapitel 4.3). In diesem<br />

Kapitel werde ich die Gemeinsamkeiten sowie die Unterschiede der wichtigsten lateinischen<br />

„Commitment‟-Marker besprechen. Hierzu gehören – abgesehen von scilicet,<br />

videlicet und nimirum –: certe und certo, plane, profecto, sane, sine dubio 2 und vero<br />

(siehe Kühner & Stegmann, 1912, 792 ff.; Pinkster, 2004). 3 Als typisches <strong>epistemische</strong>s<br />

Satzadverb der Ungewissheit werde ich noch fortasse mit einbeziehen. Erst werde ich<br />

kurz einen Überblick der allgemeine Merkmale der „Commitment‟-Marker geben (§14.2).<br />

Um besser vergleichen zu können, folgt ein Überblick der Häufigkeit dieser Marker<br />

(§14.3), dann eine Einzelbesprechung der noch nicht von mir ausführlich besprochenen<br />

Marker (§14.4-6). Hierzu stütze ich mich vor allem auf Besprechungen bei anderen, ohne<br />

selbst ausführlich Untersuchungen angestellt zu haben. In §14.7 werden dann die Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede der „Commitment‟-Marker an Hand der genannten<br />

Merkmale besprochen.<br />

14.2. ‘Commitment’-Marker<br />

„Commitment‟-Marker ist ein übergreifender Terminus: Alle dazugehörende Wörter drücken<br />

auf irgendeine Weise das „Commitment‟ des Sprechers aus, allerdings nicht in allen<br />

ihren Funktionen: Synchron können frühere und spätere Entwicklungsstufen des Wortes<br />

nebeneinander bestehen, die nicht alle „Commitment‟ ausdrücken. Die Gruppe der<br />

„Commitment‟-Marker haben einige typische Eigenschaften, die hier besprochen werden<br />

als Fortführung von Pinksters Liste (2004, 192), siehe Kapitel 3.1.2. Diese Liste werde<br />

ich ausführlicher in §14.7 besprechen, hier folgen nur kurz die wichtigsten Eigenschaften.<br />

„Commitment‟-Marker:<br />

1 Andere Möglichkeiten, „Commitment‟ auszudrücken, wie mittels Parenthesen mit Verbformen<br />

der ersten Person Singular wie credo und opinor, lasse ich außer Betracht.<br />

2 Pinkster nennt verschiedene Ausdrücke mit dem Stamm dub und einer Negation, wie haud/ nec/<br />

non dubie, procul/ sine dubio, ich beschränke mich hier auf sine dubio, das am häufigsten ist.<br />

3 Kühner & Stegmann nennen noch quidem, das jedoch eine andere, nämlich diskursstrukturierende<br />

Funktion zu haben scheint (siehe auch Solodow, 1978; Kroon, 2004a; 2005; 2009) und das<br />

verwandte equidem; saltem, das eine argumentative Funktion hat (Bortolussi & Sznajder, 2001),<br />

außerdem utique (Pfrenzinger, 1919), das wie prorsus (TLL X 2, 2156, 74 ff.) „Commitment‟ ausdrücken<br />

kann; beide könnten als Vergleich noch interessant sein. Ne, das Kroon (1995, 283) als<br />

„subjektive Modalitätsmarker‟ nennt, könnte man auch noch heranziehen; siehe zu diesem ne<br />

Hand (1845, 22 ff.), Fleckeisen (1847), Hermann (1848) und TLL (im Erscheinen). Für quippini<br />

siehe Kapitel 11.2.

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