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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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Etymologie 129<br />

6. TER. Haut. 358-60 sed istunc exora, ut suam esse adsimulet. :: scilicet<br />

facturum me esse; in eum iam res rediit locum,<br />

ut sit necessus.<br />

Aber bitte ihn, dass er tut, als ob sie seine Freundin ist. :: Natürlich<br />

werde ich das tun. Es ist schon so weit gekommen, dass es keinen anderen<br />

Ausweg mehr gibt.<br />

7. PLAVT. Asin. 598-600 nunc … esse<br />

negotiosum interdius videlicet Solonem,<br />

leges ut conscribat, quibus se populus teneat.<br />

Jetzt bei Tageslicht ist er offensichtlich ein fleißiger Solon, der Gesetze<br />

schreibt, an die das Volk sich halten soll.<br />

3) verschmolzen als eigenständiges Wort benutzt, mit der Funktion, etwas als evident<br />

oder selbstverständlich darzustellen (Beispiel 8 und 9); dies ist der Gebrauch, den ich im<br />

Rest des Kapitels untersuchen werde.<br />

8. CIC. Att. 14, 7, 1 a te scilicet nihil; nemo enim meorum.<br />

Von dir natürlich nichts ; keiner von meinen Leuten<br />

.<br />

9. CIC. Tusc. 5, 97 Darius in fuga cum aquam turbidam et cadaveribus<br />

inquinatam bibisset, negavit umquam se bibisse iucundius; numquam<br />

videlicet sitiens biberat.<br />

Als Darius auf der Flucht trübes und durch Leichen verunreinigtes<br />

Wasser getrunken hatte, sagte er, er habe nie etwas Angenehmeres getrunken;<br />

er hatte offensichtlich nie mit Durst getrunken.<br />

4) Nur bei scilicet: künstlich wieder in scire licet getrennt 15 (Beispiel 10; vgl. Phase 2).<br />

Es gibt auffällig oft genau die Kombination scire licet mit einer evidentiellen Bedeutung<br />

(anders als meistens in Phase 1) bei Lukrez (16-mal, immer an erster Stelle des Verses)<br />

und Celsus (18-mal) in Vergleich zu den anderen möglichen Kombinationen (wie licet<br />

scire, scias licet oder mit anderen Wörtern dazwischen) und in Vergleich mit der Situation<br />

bei videlicet (vgl. Lewis & Short, 1879; Hahn, 1948, 315 f.). Oft steht scire licet in<br />

diesem Fall nach einem (kausalem) Nebensatz am Anfang des Hauptsatzes.<br />

10. LVCR. 1, 675-79 quoniam certissima corpora quaedam<br />

sunt, quae conservant naturam semper eandem,<br />

quorum abitu aut aditu mutatoque ordine mutant<br />

naturam res et convertunt corpora sese,<br />

15 Magni (im Erscheinen) sieht diese Stellen nicht als künstliche Trennungen („reanalysis‟), sondern<br />

als unabhängig von dem Adverb scilicet: “The „rhetorical devaluation‟ … of scilicet and videlicet,<br />

which from Plautus on shift from „you may know‟, to „of course‟, leads Lucretius to search<br />

for more emphatic and meaningful expressions. These are not due to reanalysis, but are readymade<br />

constructions with a modal verb that … gradually shifts from deontic to epistemic modality.”<br />

Es ist aber auffällig, dass Lukrez scire licet in genau der gleichen Bedeutung wie scilicet<br />

verwendet, was eher für eine Ableitung von scilicet spricht.

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