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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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‘Pragmatic Markers’ 17<br />

3.3.1. ‘Pragmatic Markers’<br />

Nach Fraser (2006b), der sich hauptsächlich auf das Englische beschränkt, könnte man<br />

„Pragmatic Markers‟ als einen allgemeinen Terminus auffassen, unter dem man verschiedene<br />

unterordnen kann. Fraser unterscheidet vier verschiedene Gruppen:<br />

1) die „Basic Pragmatic Markers‟ die die illokutive Kraft, die der Sprecher vermitteln<br />

möchte, signalisieren (I promise, please);<br />

2) „Commentary Pragmatic Markers‟, die, wie der Name sagt, einen Kommentar zur<br />

Äußerung geben:<br />

a) „Assessment Markers‟ (fortunately);<br />

b) „Manner-of-Speaking Markers‟ (frankly);<br />

c) „Evidential Markers‟ (certainly);<br />

d) „Hearsay Markers‟ (allegedly, reportedly); 18<br />

3) „Parallel Pragmatic Markers‟: Sie signalisieren eine Botschaft getrennt von der<br />

Hauptbotschaft, wie „Deference Markers‟ (sir, your honor) und „Conversational Management<br />

Markers‟ (z. B. now, well, ok);<br />

4) Diskursmarker: Sie signalisieren eine semantische Verbindung zwischen der Gastgebereinheit<br />

19 und dem vorgehenden Segment.<br />

Wenn <strong>Partikeln</strong> eine Funktion im Diskurs haben und kein Bedeutungselement in der Proposition<br />

sind, rechnet Fraser sie zu den „Pragmatic Markers‟; eine eigene Bedeutung können<br />

sie dabei durchaus haben. Die „Evidential‟ und „Hearsay Markers‟ gehören also Fraser<br />

zufolge nur zu den „Pragmatic Markers‟, falls sie nicht zur Proposition gehören. 20<br />

Sog. modale <strong>Partikeln</strong> (indeed) und Fokuspartikeln gehören nach ihm zur Proposition,<br />

werden von ihm also nicht einbezogen. Wie bei Fraser sind auch bei Aijmer, Foolen, &<br />

Simon-Vandenbergen (2006) „Pragmatic Markers‟ die große Gruppe, unter der man, anders<br />

als bei Fraser, schon Fokuspartikeln und modale <strong>Partikeln</strong>, aber auch „Discourse<br />

Particles,‟ Höflichkeitspartikeln, pragmatische Ausdrücke, Konnektiven, „Hesitation<br />

Markers‟ und „Discourse-organisational Markers‟ einordnen kann, solange sie nicht zur<br />

Proposition gehören. Ich sondere die zur Proposition gehörenden <strong>Partikeln</strong> nicht aus, da<br />

sie durchaus mit den <strong>Partikeln</strong> vergleichbaren Funktionen ausüben können, und auch<br />

nicht immer gut von diesen zu trennen sind.<br />

Für meine Untersuchung sind die „Commentary Pragmatic Markers‟, die<br />

„Conversational Management Markers‟ und die Diskursmarker von Fraser relevant. Zu<br />

den „Commentary Pragmatic Markers‟ rechnet Fraser die evidentiellen und die<br />

„Assessment‟ Marker. Er dehnt den Begriff der evidentiellen Marker sehr weit, indem er<br />

auch certainly dazu rechnet (siehe Kapitel 4.1), wodurch sie mit meinen „Commitment‟-<br />

Marker vergleichbar sind. Die „Assessment‟ Marker zeigen die Evaluation des Sprechers<br />

18 „Hearsay Markers‟ gibt es auf Latein nur in Umschreibungen, vor allem mit ut (ut dicitur, ut<br />

fertur, ut aiunt, ut perhibent); ich lasse sie außer Betracht.<br />

19 Dies ist meine Übersetzung für „host unit‟ (Kroon, 1995, 35 Anm. 3): das Textsegment im Skopus<br />

der Partikel, es muss nicht unbedingt ein Satz sein.<br />

20 Zur Diskussion, ob sie zur Proposition gehören oder nicht, siehe Kapitel 4.2.6.

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