Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...
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11. Quippe<br />
11.1. Einleitung<br />
Quippe ist ein Diskursmarker auf der Präsentationsebene (siehe Kapitel 2.1), spielt also<br />
eine Rolle in der Organisation eines monologischen Diskurses und, anders als nempe,<br />
nicht in der Interaktion zwischen den Gesprächsteilnehmern. Es leitet einen Zusatz zum<br />
vorausgehenden Satz ein, außerhalb des eigentlichen Satzes, aber eng dazugehörend. In<br />
diesem Zusatz stehen unterstützende, erläuternde Informationen zum vorangehenden<br />
Satz. Interessante Hinweise auf die Bedeutung und Funktion von quippe gibt quippini,<br />
eine Zusammensetzung aus quippe und ni, die vor allem bei Plautus vorkommt, weshalb<br />
dieses Wort hier nach dem einleitenden Überblick und vor der eigentlichen Besprechung<br />
von quippe kurz behandelt wird (§11.2). Nach der Definierung der Diskursebene<br />
(§11.3.1) und der Wortart von quippe (§11.3.2), kombiniert mit der Frage, ob quippe<br />
selbständig vorkommen kann (§11.3.3), folgt die Besprechung eines typischen Merkmals<br />
von quippe: Es kann statt eines Hauptsatzes einen Nebensatz oder eine Wortgruppe einleiten<br />
(§11.3.4). Erörtert wird anschließend, ob es in Fragen vorkommen kann (§11.3.5),<br />
und wie es sich nach einem Sprecherwechsel verhält (§11.3.6). Es folgen weitere Hinweise<br />
auf die Funktion von quippe, vor allem auf die Kombination mit anderen <strong>Partikeln</strong><br />
(§11.3.7), sowie ein Vergleich mit nam (§11.3.8). Zum Schluss werden abweichende<br />
Stellen (§11.3.9) und die Entwicklung von quippe besprochen (§11.3.10).<br />
11.1.1. Häufigkeit<br />
quippe<br />
total 1221<br />
Prosa 1034<br />
Poesie 187<br />
Tabelle 10 Häufigkeit von quippe nach meinem Korpus<br />
Quippe 1 ist relativ wenig in Poesie bezeugt (15,3% vom Total), auch wenn man bedenkt,<br />
dass mehr Prosa als Poesie überliefert ist. Dies erkennt man aus dem Vergleich mit den<br />
anderen hier untersuchten Wörtern (siehe Appendix 16.1): Nempe kommt zu 53,3% in<br />
1 Alle Stellen bis Apuleius nach LLT und Thesauruszettelarchiv. Auf den Inhalt hin angesehen<br />
habe ich bei Livius, Velleius, Curtius, Plinius dem Älteren, Tacitus, Florus und Apuleius jeweils<br />
35 Stellen, bei den übrigen alle. Für Zählungen, bei denen man den Inhalt nicht braucht, habe ich<br />
alle Stellen einbezogen.