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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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§3.3.2<br />

bezüglich der Welt, wie sie in der Proposition repräsentiert wird. Sie können auf Erwartungen<br />

(amazingly, surprisingly), Hoffnungen und Wünsche Bezug nehmen, sind also<br />

den evaluativen Adverbien von Pinkster vergleichbar (siehe §3.1.2). Die „Commentary<br />

Pragmatic Markers‟ sind also vergleichbar an meine Satzadverbien, die einen Kommentar<br />

oder Haltung des Sprechers zur Aussage geben. Ich werde darin allerdings auch <strong>Partikeln</strong><br />

aufnehmen, die zur Proposition gehören (siehe dazu §4.2.6). Zum genauen Inhalt dieser<br />

Gruppe siehe Kapitel 4.<br />

Die „Conversational Management Markers‟ von Fraser werden oft unter anderen<br />

Namen, wie auch wieder „Discourse Markers‟, geführt. Es sind typischerweise selbständige<br />

Äußerungen (z. B. Feedback-Signale oder Interjektionen), die eine Rolle beim Strukturieren<br />

der Konversation spielen. Wichtige Ansätze zur Erforschung dieser Wörter hat<br />

Schiffrin (1987) geliefert: Sie hat unter den Namen „Discourse Markers‟ Wörter wie oh,<br />

well, I mean und y' know untersucht. Diese Marker haben meistens nicht so sehr semantische<br />

Bedeutungen, als vielmehr eine Funktion im Diskurs: sie vermitteln zwischen Sprecher<br />

und Adressaten oder zwischen Teilen des Textes. Diese findet man bei mir unter den<br />

extratextuellen Diskursmarkern zurück (siehe unten). Diskursmarker als Untergruppe der<br />

„Pragmatic Markers‟ signalisieren Fraser zufolge (siehe auch Fraser, 1999) nur eine semantische<br />

Verbindung zwischen der Gastgebereinheit und dem vorigen Segment. Typisch<br />

für diese ist damit die konnektive Funktion. Ich nenne diese die intratextuelle Diskursmarker.<br />

3.3.2. Diskursmarker<br />

Wo bei den „Conversational Management Markers‟ von Fraser die Betonung eher auf<br />

Konversation und Interaktion liegt, liegt sie bei seinen Diskursmarkern mehr auf der<br />

konnektiven Funktion. Ganz klar voneinander zu trennen sind diese Gruppen aber nicht. 21<br />

Ich nehme beide unter dem Begriff „Diskursmarker‟, allerdings unterteilt in zwei grobe<br />

Gruppen: intratextell oder konnektiv und extratextuell oder situierend, abhängig davon,<br />

ob die verknüpfte Elemente deutlich im Text ausgedruckt sind (intratextuell) oder nicht<br />

(extratextuell). So ist in Beispiel 5 mit nempe, da es ja im ersten Vers steht, keine textuelle<br />

Verbindung mit dem vorigen Text, sondern nur mit der Sprechsituation ausgedruckt.<br />

Nempe ist also ein extratextueller oder situierender Diskursmarker (für die konzessive<br />

Vorausweisung siehe Kapitel 10.3.2.3). Quippe dagegen ist ein intratextueller oder<br />

konnektiver Diskursmarker, das immer eine textuelle Verknüpfung des kommenden mit<br />

dem vorigen Text anzeigt (Beispiel 6).<br />

5. HOR. sat. 1, 10, 1-4 nempe incomposito dixi pede currere versus<br />

Lucili; quis tam Lucili fautor inepte est,<br />

ut non hoc fateatur? at idem, quod sale multo<br />

21 Nach Fischer (2006) gibt es zwei Ansätze in der Forschung, abhängig davon, wie weit man die<br />

„Discourse Particles‟ als in den Text integriert auffasst, die man als die zwei Außenpunkte einer<br />

Skala auffassen kann. Auf der einen Seite sieht man die Elemente integriert in die Gastgebereinheit,<br />

mit einer konnektiven Funktion. Auf der anderen Seite sieht man die Elemente als selbständige<br />

Äußerungen, mit einer Rolle beim Strukturieren der Konversation.

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