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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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22<br />

§3.3.3<br />

3.3.3. Konnektivpartikeln<br />

Die Konnektivpartikeln des IDS (siehe §3.3) sind in diesem Zusammenhang interessant<br />

(nicht zu verwechseln mit den „connective particles‟ von Kroon, siehe §3.3.2) – auch<br />

wenn sie spezifisch für die deutsche Sprache gelten – : Anders als die Konnektoren (siehe<br />

§3.2) sind sie in den zweiten Satz integriert, statt diesen einzuleiten. Sie stellen dabei spezifische<br />

inhaltliche Relationen zwischen zwei Sachverhalten her, wie z. B. konzessiv<br />

(trotzdem, dennoch), adversativ (demgegenüber, allerdings, jedoch, hingegen) oder temporal<br />

(inzwischen, währenddessen, hernach). Wie Konnektoren und anders als die Diskursmarker<br />

könnte man sie also auf der Repräsentationsebene stellen. Für das <strong>Lateinische</strong><br />

könnte man an tamen, nihilominus und bestimmte Gebrauchsweisen von autem, die auch<br />

mehr in den Satz integriert sind und mit anderen Konnektoren verbunden werden können,<br />

denken. Pinkster (2004, 197) gruppiert nihilominus und tamen 27 , wie auch – und das ist<br />

für uns interessant – nempe, unter die „relationnels argumentatifs‟. Diese Kategorie<br />

scheint ähnlich den Konnektivpartikeln des IDS; Nøjgaard (1993, I 176 ff.) unterscheidet<br />

sie, für das Französische, von den „connecteurs‟, Konnektoren im engeren Sinn. Sie haben<br />

eine konnektive Funktion, indem sie einen vorangehenden Kontext oder spezifische<br />

Situation voraussetzen. Die Merkmale dieser „relationnels argumentatifs‟ sind laut<br />

Nøjgaard, dass sie:<br />

in Verbindung mit koordinierenden Konjunktionen („conjonctions de coordination‟)<br />

vorkommen können;<br />

nur einen Teil eines Satzes in ihrem Skopus haben können (z. B. „On avait négligé<br />

des éléments pourtant essentiels.‟);<br />

den Fokus eines Spaltsatzes („cleft focus‟) determinieren können (z. B. „C'est<br />

pourtant un autre qui est parti.‟);<br />

eine freie Stellung haben;<br />

Fragen und Befehle einleiten können;<br />

in subordinierten Sätzen vorkommen können.<br />

Allerdings treffen die meisten Merkmale der „relationnels argumentatifs‟ nicht auf nempe<br />

zu; hierüber später mehr (Kapitel 10.2.4).<br />

27 Spevak (2006, 245 f.) gruppiert tamen in zwei Kategorien, abhängig von der Textebene auf der<br />

es funktioniert: „adverbial‟ oder „adverbe connectif‟, welche letztere wieder mit Nøjgaard bzw.<br />

Pinkster und IDS übereinzustimmen scheint.

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