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118 §11.3.8<br />
weist der Sprecher im quippe-Teil explizit darauf hin, dass er etwas schon einmal gesagt<br />
hat, 56 oder dass etwas klar zu sehen ist, 57 etwas was bei enim laut Kroon (ib., 185) deutlich<br />
öfter vorkommt.<br />
11.3.8. Vergleich mit nam<br />
Vergleichbar mit quippe ist nam: auch ein konnektiver Diskursmarker auf der Präsentationsebene,<br />
der oft eine erklärende Bedeutung zu haben scheint. Vorangestellt sei, dass<br />
nam eine viel häufigere Partikel als quippe ist, vor allem in Poesie:<br />
nam quippe<br />
total 10528 1221<br />
Prosa 8035 1034<br />
Poesie 2493 187<br />
Tabelle 14 Häufigkeit von nam und quippe bis Apuleius 58<br />
Kroon (1995, 144) umschreibt die Funktion von nam wie folgt: “nam marks discourse<br />
units that provide subsidiary information with regard to another, more central discourse<br />
unit”. Wie quippe ist nam typisch für die Präsentationsebene, wo es den untergeordneten<br />
und unterstützenden Status einer Diskurseinheit, meistens eines Diskursakts innerhalb<br />
eines Zuges, anzeigt. Holmes (im Erscheinen) hat die Beschreibung von nam noch etwas<br />
spezifiziert: „nam introduces a sense unit that answers a question that might have been<br />
raised in the heads of listeners by the previous sense unit.‟ 59 Es können demnach mehrere<br />
Arten von Beziehungen zwischen den beiden Einheiten bestehen, meistens jedoch eine<br />
kausale oder erläuternde Beziehung. Quippe scheint allerdings eher beschränkt auf das<br />
Markieren erläuternder Beziehungen. Nam kennt einige Gebrauchsweisen, die für quippe<br />
nicht möglich sind (TLL, im Erscheinen): erstens, nam zur Einführung einer (metalinguistischen)<br />
Erklärung, warum überhaupt eine Aussage gemacht wird (Beispiel 51: der<br />
Sprecher erklärt, warum er diese Frage stellt), zweitens, zur Einführung eines neuen<br />
Themas (Beispiel 52: nach dem älteren Africanus geht es jetzt um den jüngeren). Diese<br />
beiden Gebrauchsweisen scheinen aus der allgemeineren Art von Beziehungen hervorzukommen,<br />
die nam markieren kann. Allerdings scheint quippe sich immer mehr nam anzugleichen<br />
(siehe §11.3.10). Außerdem gibt es die affirmative Partikel nam in Fragen<br />
(Holmes, im Erscheinen), ein ganz spezieller Gebrauch von nam, der nicht mit quippe zu<br />
vergleichen ist und deshalb außer Betracht bleibt.<br />
56 Z. B. LVCR. 4, 860 docui. 6, 271 supra docui. COLVM. 2, 4, 6 ut dixi.<br />
57 Z. B. LVCR. 5, 899 videre licet. 5, 1062 licet id rebus cognoscere apertis. 6, 617 videmus.<br />
58 Pro Autor gezählt mit Hilfe von LLT.<br />
59 Quippe ist von Ursprung her also genau das Fragewort, das man vor nam erwarten würde, welche<br />
Kombination im Übrigen nicht vorkommt.