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Lateinische epistemische Partikeln - VU-DARE Home - Vrije ...

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Kommunikationsstatus 59<br />

11) die Formierung und Veränderung des relationalen Netzwerks zwischen den Kommunikationspartnern<br />

im Laufe der Kommunikation; hierauf gehe ich allerdings nicht<br />

weiter ein, nur die Höflichkeitstheorie (siehe Kapitel 7.2) werde ich einbeziehen.<br />

Weitere Kriterien möchte ich hinzufügen:<br />

12) die Etymologie und diachronische Entwicklung: eine bestimmte Funktion oder Bedeutung<br />

der Partikel muss aus der (innerlateinischen) Etymologie oder Entwicklung<br />

des Wortes abzuleiten sein (siehe Kapitel 5);<br />

13) Vergleich mit ähnlichen Wörtern; hier können vor allem statistische Studien hilfreich<br />

sein.<br />

Und speziell für die „Commitment‟-Marker:<br />

14) mit welcher Person des Verbs kommt es vor (vor allem die erste und zweite Person<br />

sind relevant); dies hängt allerdings mit der Perspektive zusammen.<br />

Diese Kriterien sind nützlich, um die verschiedenen Wörter miteinander zu vergleichen,<br />

aber auch, um die Wortart zu bestimmen. So sind Diskursmarker konnektiv (siehe Kapitel<br />

3.3.2), entweder intra- oder extratextuell („situierend‟). Im ersten Fall hat der Diskursmarker<br />

deutlich die Funktion, den Text zu strukturieren, was man auch aus dem Kontext<br />

schließen kann (e. g. nam und auch quippe). Im zweiten Fall platziert der Sprecher die<br />

Aussage in Hinblick auf den Adressaten, die Verbindung findet über den „discourse memory‟<br />

statt und kann textuell sein, muss es aber nicht (e. g. enim und auch nempe). Deutlich<br />

unterscheiden kann man diese zwei demnach erstens an den Verbindungen mit dem<br />

Kon- en Kotext. Die textuellen Diskursmarker werden außerdem sehr ungern mit<br />

Konnektoren verbunden, bei den situierenden Diskursmarkern ist dies zwar möglich, aber<br />

auch nicht häufig. Außerdem kann man die situierenden <strong>Partikeln</strong> an ihrer deutlichen<br />

Funktion in der Interaktion erkennen, indem sie in stark dialogischen Texten vorkommen.<br />

Die textuellen Diskursmarker kommen dagegen eher in monologischen Texten vor, wo<br />

dem Sprecher die Strukturierung wichtiger ist. „Commitment‟-Marker haben nicht in erster<br />

Linie eine konnektive Funktion, können demnach ohne Probleme ohne Verbindung<br />

mit dem Kon- en Kotext vorkommen, und frei mit Konnektoren verbunden werden (wie<br />

scilicet, videlicet und nimirum).<br />

8.2.2. Kommunikationsstatus<br />

„Discourse Type‟ ist der Terminus von Kroon (1995, 109 f.) für den kommunikativen<br />

Status eines Textsegments, nach Krylová (2009, 162 f. Anm. 7 und 9) hier übersetzt mit<br />

„Kommunikationsstatus‟. Nach dem Genfer Modell (e. g. Roulet, et al., 2001), gefolgt<br />

von Kroon (1995), kann ein Text entweder von einem Sprecher oder von zwei oder mehr<br />

Sprechern geäußert werden, also entweder „monologal‟ (ein Monolog) oder „dialogal‟<br />

(ein Dialog) sein. Daneben gibt es den Unterschied zwischen monologischen und dialogischen<br />

Textsegmenten: Dialogische sind wie ein Gesprächsaustausch gegliedert, bestehen<br />

also aus verschiedenen Zügen verschiedener Gesprächspartner, monologische sind wie

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