PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Wertschöpfungskettenanalyse<br />
nimmt das Kühlmittel auf der einen Seite die unerwünschte Wärme auf, um die-<br />
se auf der anderen Seite wieder abzugeben.“<br />
- „Als Alternative mit vergleichsweise geringeren CO2-Emissionen stehen mit<br />
Wärme (thermisch) angetriebene Kältemaschinen für immer mehr Einsatzberei-<br />
che zur Verfügung. Die Antriebswärme kann dabei z.B. aus industrieller Ab-<br />
wärme, Heizkraftwerken oder der Sonneneinstrahlung stammen. Gemeinsam ist<br />
allen thermischen Kältemaschinen das Prinzip der Sorption, also der Bindung<br />
des Kältemittels in einer chemischen Lösung (Absorption) oder an der Oberflä-<br />
che eines Festkörpers (Adsorption).“ ... „In der Praxis bewährt hat sich die<br />
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK), bei der die Wärme aus einer KWK-Anlage<br />
während des Sommerhalbjahres eine Kältemaschine antreibt. Als Wärmequelle<br />
hierfür kommen Fernwärmenetze ebenso in Betracht wie Gasturbinen oder<br />
Blockheizkraftwerke. Der Vorteil: Die Kälteerzeugung erhöht in Zeiten schwa-<br />
cher Wärmenachfrage die Auslastung der KWK-Anlage und senkt so die Be-<br />
triebskosten.“<br />
- Im Bereich der Klimatisierung kommen daneben auch erneuerbare <strong>Energie</strong>n (z.B.<br />
Solarwärme und oberflächennahe Geothermie) und andere natürliche Kältequel-<br />
len zum Einsatz. „So kann die geregelte Zufuhr kühler Nachtluft selbst während<br />
sommerlicher Hitzeperioden ausreichen, um Raumluft und Gebäudeteile auf<br />
angenehme Temperaturen abzukühlen. ... eine zweite Option ist der Einsatz<br />
natürlich kühlen Wassers, das z. B. in Rohrsystemen Fußböden, Decken oder<br />
Wände (Bauteil-Temperierung) durchströmt. Über diese thermisch aktiven Flä-<br />
chen kann im Sommer gekühlt und im Winter geheizt werden. Als natürliche<br />
Wärmequellen können hierfür Erdreich und Grundwasservorkommen genutzt<br />
werden, z. B. mit einer erdgekoppelten Wärmepumpen-Anlage.“ (ebenda, S. 3)<br />
An dieser Stelle soll noch auf eine Besonderheit des Kältemarktes hingewiesen werden:<br />
Große Kompressionskältemaschinen unterliegen ab einem Gesamtinhalt an Kältemittel<br />
von drei Tonnen Ammoniak dem Bundesimmissionsschutzgesetz [BImSchV 2009, An-<br />
hang Nr. 10.25]. Das bedeutet, dass sie einer besonderen Baugenehmigung bedürfen<br />
und regelmäßig von den Gewerbeaufsichtsämtern überprüft werden müssen. Somit<br />
existiert bei den Gewerbeaufsichtsämtern ein Kataster der in der Region betriebenen<br />
großen KKM, das bei einem Interesse an einer vertieften Analyse des Kältemarktes ge-<br />
nutzt werden sollte, soweit dies die Datenschutzbestimmungen der Behörden erlauben.<br />
Ökonomische Ökonomische Aspekte Aspekte der der Nutz Nutzung Nutz ung von Kälteanwendungen<br />
Trotz seiner großen Bedeutung für die <strong>Energie</strong>versorgung ist der Kältemarkt in<br />
Deutschland bisher nur einmal gründlich untersucht worden. Selbst die im Rahmen des<br />
E-Energy Förderprogramms des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Re-<br />
aktorsicherheit für die Modellstadt Mannheim erstellte Studie zur „Nutzung von ther-<br />
mischen Speichern als <strong>Energie</strong>speicher“ [Grein et al 2009], die das Lastverlagerungspo-<br />
tenzial in der Kälteerzeugung der Stadt Mannheim untersucht, bezieht sich auf Ener-<br />
gieverbrauchsstatistiken aus dem Jahr 1999, die in [DKV 2002] analysiert wurden. Dort