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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Vulnerabilitätsanalyse<br />

titionskosten der Kältemaschinen, von den <strong>Energie</strong>preisen und von den Verbraucher-<br />

vorgaben ab, also z.B. dem gewünschten Kälteniveau und den zu erwartenden Be-<br />

triebsstunden der Kältemaschinen. Gemäß [BINE 2006, S. 4] können mit Wärme auf<br />

Basis fossiler <strong>Energie</strong>träger betriebene Absorptionskältemaschinen in verschiedenen<br />

Bereichen bereits wirtschaftlich eingesetzt werden, während solare Kühlsysteme noch<br />

deutlich höhere Kältekosten aufweisen. In Regionen mit hohem Kühlbedarf bei fehlen-<br />

der Stromversorgung sind solare Kühlsysteme aber bereits heute eine wirtschaftliche<br />

Technik. Zwar bedarf es noch einer Effizienzsteigerung bei Antriebstemperaturen von<br />

unter 100°C, wie sie üblicherweise bei Nutzung von Solarenergie oder Abwärme auftre-<br />

ten. Dennoch werden für die Zukunft erhebliche Marktpotenziale prognostiziert, da<br />

insbesondere die Marktentwicklung thermischer Kältemaschinen entscheidend vom<br />

Anstieg der <strong>Energie</strong>kosten (Strom- und Primärenergiepreise) profitieren kann. [BINE<br />

2006, S. 4] Konkretere Aussagen für die MPR HB-OL sind hier zwar nicht möglich. Ins-<br />

gesamt wird die Sensitivität der Kälteverteilung und Nachfrage nach Kälteanwendungen<br />

in der MPR HB-OL gegenüber dem Einsatz alternativer <strong>Energie</strong>träger aber als hoch ein-<br />

geschätzt.<br />

Verteilungs-/Anwendungsstruktur<br />

Wie in der WSKA Kälteanwendungen konstatiert, existiert in der MPR HB-OL derzeit<br />

keine zentrale Erzeugung und Verteilung von Kälte. Vielmehr wird die Kälte überwie-<br />

gend dezentral durch ihre gewerblichen oder privaten Nutzer in eigener Regie erzeugt<br />

(vgl. WSKA Kälteanwendungen Abschnitt 4.4.1). Durch die dezentrale Kältebereitstel-<br />

lung besteht in der MPR HB-OL daher – anders als bei zentraler Bereitstellung – ledig-<br />

lich eine geringe Sensitivität auf der Wertschöpfungsstufe Kälteverteilung, da sich sys-<br />

tembedingte Störungen der Kältebereitstellung nur beim gewerblichen oder privaten<br />

Nutzer vor Ort auswirken.<br />

Systembedingte Störungen der Kälteanwendungen ergeben sich aus Sicht der Bearbei-<br />

ter jedoch durch die angenommene starke Dominanz elektrisch betriebener KKM in der<br />

MPR HB-OL (vgl. WSKA Kälteanwendungen). Hieraus resultiert eine hohe Abhängigkeit<br />

von Strompreisen und einer unterbrechungsfreien Elektrizitätsbereitstellung. Zudem<br />

kann gerade die hohe Nachfrage nach Kälteanwendungen während Hitzeperioden zu<br />

einer Beeinträchtigung der Elektrizitätsbereitstellung führen, wie der Stromausfall im<br />

Sommer 2010 in New York verdeutlicht (vgl. Abschnitt 3.3.1.5). Die daraus resultieren-<br />

de Sensitivität im Bereich der Kälteanwendungen wird aber zum einen dadurch gemin-<br />

dert, dass in Deutschland (und damit auch in der MPR HB-OL) im internationalen Ver-<br />

gleich ein hoher Qualitätsstandard bzgl. der unterbrechungsfreien Elektrizitätsversor-<br />

gung existiert. Gemäß [Bundesnetzagentur 2009a] zeigt der Monitoringbericht 2009,<br />

dass im Bereich der Elektrizitätsversorgung das Niveau der Versorgungssicherheit in<br />

Deutschland als hoch einzustufen ist. Zum anderen ist – zumindest ein Teil der Nutzer<br />

- bei der Kälteanwendung zeitlich flexibel. Der Hausfrau ist es egal, ob ihre Kühltruhe

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