PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
Sturmfluten und Gewitter oder starke Hitzewellen. Auch beim Schiffstransport von<br />
Kohle rechnen [IÖW 2009a] durch häufiger auftretende Extremwetterereignisse mit<br />
Einschränkungen. So können insbesondere Wassertiefstände, Hochwasser sowie länge-<br />
re Hoch- und Niedrigwasserzeiträume den Schiffsverkehr beeinträchtigen. [Kuckshin-<br />
richs et al. 2008], [BioConsult 2008] Diese Ergebnisse decken sich weitestgehend mit<br />
den im vorigen Abschnitt dargestellten erwarteten klimabedingten Veränderungen, die<br />
den Kohleabbau in Russland und Polen und deren Transport nach Deutschland beein-<br />
flussen können. Als Besonderheit sind für Russland noch temperaturbedingt Auswir-<br />
kungen auf die über weite Strecken auf Permafrostböden angelegte russische Infra-<br />
struktur zu ergänzen. Zusammenfassend können sich als direkte regionale und globale<br />
Auswirkungen des Klimawandels eine veränderte Steinkohleverfügbarkeit bzw. Versor-<br />
gungsengpässe mit Steinkohle in der MPR HB-OL ergeben, dadurch dass sich Trans-<br />
porte verzögern, Transportwege bzw. <strong>Energie</strong>infrastrukturen zeitweise unterbrochen<br />
werden oder dauerhaft nicht mehr nutzbar sind oder dass klimatische Ereignisse die<br />
Kohleförderung kurzfristig behindern oder vielleicht sogar dauerhaft einschränken. Als<br />
indirekte Folge resultieren daraus insbesondere volatile / steigende Transport- und<br />
Rohstoffpreise sowie ein steigendes Risiko der just-in-time-Logistik. Zu den indirek-<br />
ten globalen Auswirkungen werden hier auch der Betrieb von Kohlelagern in der Nähe<br />
von Kraftwerken, eine Änderung von Transportwegen oder die Erschließung weiterer<br />
Infrastrukturen sowie eine Tendenz zur Diversifizierung des Kohlebezugs bzw. die<br />
Erschließung neuer / weiterer Bezugsländern gezählt. [IÖW 2009a] und [WI 2008] Bei<br />
diesen „indirekten Auswirkungen“ handelt es sich gleichzeitig um Anpassungsmaß-<br />
nahmen der in der Kohle-WSK tätigen Unternehmen und es hängt sicher von der Per-<br />
spektive der Bearbeiter und von der Abgrenzung des betrachteten Systems der Kohle-<br />
beschaffung ab, ob man diese Einordnung von Anpassungsmaßnahmen unter den in-<br />
direkten Auswirkungen akzeptiert oder eher kritisch sieht. Letztlich haben die Bearbei-<br />
ter hier dem Ziel der Vollständigkeit in der Darstellung der Auswirkungen Vorrang ein-<br />
geräumt.<br />
Weitere globale Auswirkungen des Klimawandels auf die Versorgung der MPR HB-OL<br />
mit Steinkohle als Primärenergie ergeben sich aus der weltweiten Veränderungen des<br />
Klimas, der auf Ebene der EU-Gesetzgebung zu einer verschärften Klimaschutz- und<br />
<strong>Energie</strong>effizienzpolitik geführt hat bzw. führt. Wie bereits in der VA zur leitungsgebun-<br />
denen Stromversorgung in der MPR HB-OL dargestellt, resultieren daraus u.a.<br />
- ein Ausbau <strong>Energie</strong>erzeugung auf Basis erneuerbarer <strong>Energie</strong>n,<br />
- der Einsatz von Hocheffizienztechnologien im Bereich der fossilen Stromerzeu-<br />
gung,<br />
- die Festschreibung von Verfahren zur Abscheidung und Speicherung der mit<br />
der Kohleverbrennung verbundenen CO2-Emissionen (CCS-Technologien) für<br />
Kraftwerksneubauten sowie