PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
samt wird daher die Sensitivität der Fernwärmeerzeugung und –verteilung in der MPR<br />
HB-OL gegenüber auftretenden Störungen, Einwirkungen oder Belastungen auf das<br />
Erzeugungssystem kurz- bis mittelfristig als mittel eingeschätzt. Langfristig rechnen<br />
die Bearbeiter jedoch mit einem Ausbau des Fernwärmenetzes und einem „Zusammen-<br />
schluss“ der Teilnetze, so dass die Sensitivität langfristig als gering eingeschätzt wird.<br />
Substitutionsmöglichkeiten mit Erdgas und Mineralöl<br />
Die strukturelle Sensitivität der WSK Fernwärme in der MPR HB-OL wird ferner durch<br />
die Substitutionsmöglichkeiten von Fernwärme und durch die wirtschaftliche Konkur-<br />
renz seiner Substitute bestimmt. Gemäß WSKA Fernwärme kommen im Land Bremen<br />
Erdgas und Mineralöl als Substitute der Fernwärme zur Wärmeversorgung zum Einsatz.<br />
Die wirtschaftliche Konkurrenz zwischen den <strong>Energie</strong>trägern Fernwärme und Erdgas<br />
findet im Bundesland Bremen innerhalb der swb Gruppe statt. Wie in der WSKA Fern-<br />
wärme beschrieben, liegen der Bau und Betrieb der Verteilungsnetze für die Fernwärme<br />
sowie der kaufmännische Vertrieb in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven in der Hand der swb<br />
Gruppe, die in beiden Städten auch Betreiber der Gasversorgung ist. Die Bearbeiter<br />
gehen deshalb davon aus, dass der Ausbau der Fernwärmeversorgung, der im Bestand<br />
zu einer Verdrängung von Erdgas und einer geringeren Auslastung des Erdgasnetzes<br />
führen würde, in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven nicht so offensiv erfolgt, wie dies bei Wett-<br />
bewerb zwischen konkurrierenden Unternehmen der Fall wäre.<br />
Umgekehrt besteht verbraucherseitig eine vergleichsweise hohe Abhängigkeit von dem<br />
ausgewählten Wärmesystem, da eine Substitution der bestehenden Wärmeversorgung<br />
mit Erdgas oder Mineralöl die Erst- oder Ersatzinvestition in eine neue Heizung not-<br />
wendig macht. Während daher kurzfristig keine Substitution möglich ist, besteht mit-<br />
tel- und langfristig die Möglichkeit zum Aus- oder Rückbau des bestehenden Fern-<br />
wärmenetzes. Die strukturelle Empfindlichkeit der Fernwärmeerzeugung und<br />
–verteilung in der MPR HB-OL gegenüber den potenziellen Substitutionsmöglichkeiten<br />
von Fernwärme und der wirtschaftlichen Konkurrenz der Substitute wird daher mittel-<br />
bis langfristig als hoch eingeschätzt, kurzfristig jedoch als gering.<br />
Nachfragerstruktur<br />
Wie in der WSKA Fernwärme beschrieben ist die Abnehmerseite der Fernwärme zwar<br />
sehr heterogen. Betrachtet nach Sektoren ist der Sektor HH + GHD jedoch Hauptnutzer<br />
der Fernwärme. Zudem zeichnet sich bedingt durch die hohen Kosten des Netzausbaus<br />
und die fernwärmespezifischen Absatzpotenziale in Gebieten mit hoher Bebauungs-<br />
dichte (insbesondere Geschosswohnungsbau) die Kundengruppe Wohnungsbaugesell-<br />
schaften durch eine besondere Marktmacht aus. Diese ergibt sich einerseits durch die<br />
Größe ihrer Wärmenachfrage und andererseits dadurch, dass ihre Mitglieder die Alter-<br />
native haben, durch Investition in kleine oder mittelgroße KWK-Anlagen Wärme und<br />
Strom für ihre Mieter selbst zu erzeugen und so den klassischen Fernwärmeunterneh-<br />
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