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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Wertschöpfungskettenanalyse<br />

Durch erschließen dieser Wertschöpfungsstufe im Gewerbe, aber auch im Bereich der<br />

privaten Haushalte, könnte die <strong>Energie</strong>wirtschaft (oder auch eine andere Dienstleis-<br />

tungsbranche) ihre Wertschöpfungskette ausweiten. Bei der Analyse des dezentralen<br />

Lastmanagements ist jedoch besonders darauf zu achten, ob es sich im Einzelfall um<br />

Konsum durch Endverbraucher oder um einen Teil der Produktion/Dienstleistung<br />

durch Unternehmen im weitesten Sinne handelt.<br />

Dezentrales Lastmanagement ist im Prinzip bei allen über Netze verteilten <strong>Energie</strong>n<br />

einsetzbar, d.h. bei Strom, Erdgas und Fernwärme. Das Schwergewicht der Anwendun-<br />

gen und die wissenschaftliche Diskussion liegen aber eindeutig beim Lastmanagement<br />

für Strom, so dass sich auch diese Untersuchung auf den <strong>Energie</strong>träger Strom kon-<br />

zentriert.<br />

Zentrale Zentrale Aspekte Aspekte des des dezentra dezentralen dezentra len Lastmanagements<br />

Lastmanagements<br />

Lastmanagements<br />

Im Gegensatz zum zentralen Lastmanagement, das die zentrale Steuerung der Stro-<br />

merzeugung in den (Groß-)Kraftwerken betrifft, geht es beim dezentralen Lastmana-<br />

gement um die Beeinflussung von Lasten bei den Nutzern. Der Nutzer nimmt eine zeit-<br />

liche Verschiebung einer Stromanwendung (=elektrische Last) vor, um dadurch einen<br />

ökonomischen Vorteil zu erzielen. Dabei gibt es zwei zentrale Voraussetzungen für<br />

den Einsatz von Lastmanagement:<br />

- zeitliche Flexibilität bei der Stromanwendung,<br />

- zeitvariable Stromtarife im weitesten Sinne als ökonomischer Anreiz für die<br />

Lastverschiebung.<br />

Zeitlich flexible Stromanwendungen sind vor allem in den Bereichen Wärme- und Käl-<br />

teerzeugung zu finden, weil man hier die Temperaturspeicherfähigkeit verschiedener<br />

Anlagen (z.B. Nachtspeicherheizungen, Warmwasserspeicher, Kühlanlagen) nutzen<br />

kann. [Bender 2007] Ein in Zukunft interessanter werdender Bereich mit einer hohen<br />

zeitlichen Flexibilität der Last ist die chemische Speicherung von elektrischer <strong>Energie</strong> in<br />

Batterien, z.B. von Elektromobilen. Manche Stromanwendungen sind „grundsätz-<br />

lich“ zeitlich flexibel, weil sie regelmäßig (z.B. täglich) nur für kurze Zeit benötigt wer-<br />

den und der konkrete Zeitpunkt nicht entscheidend ist (z.B. Auffüllen eines Wasser-<br />

oder Druckluftspeichers). Andere Stromanwendungen liefern eine bestimmte <strong>Energie</strong>-<br />

dienstleistung, die jedoch für einen gewissen Zeitraum reduzierbar ist (z.B. Be-<br />

/Entlüftung, Klimatisierung, Beleuchtung).<br />

Zeitvariabel Stromtarife kennt man im Haushaltsbereich mit zwei oder drei verschiede-<br />

nen Strompreisen für Hoch- und Schwachlastzeiten in Abhängigkeit von der Tageszeit<br />

und vom Wochentag. Im gewerblichen Bereich sind sie z.B. anzutreffen, wenn neben<br />

einem Arbeitspreis auch ein Leistungspreis erhoben wird, der von der Spitzenlast in<br />

einem bestimmten Zeitraum abhängt. Diese Beispiele zeigen „starre“ Preissysteme, die<br />

von den Stromanwendern ohne Rückkopplung mit dem <strong>Energie</strong>versorger zur Senkung<br />

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