PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
Versorgungsengpässe mit Steinkohle durch die Lagerhaltung von Kohle in Kraftwerks-<br />
nähe ausgeglichen werden. Daher wird die Sensitivität der Versorgung der MPR HB-OL<br />
mit Steinkohle als Primärenergie auch im Hinblick auf die Witterungsbedingungen in<br />
der MPR HB-OL als gering eingestuft.<br />
Steinkohlelagerkapazitäten in Kraftwerksnähe<br />
Wie bereits in den vorigen Abschnitten dargestellt, stellt ein Verzicht der just-in-time-<br />
Produktion zu Gunsten von Lagerhaltung bei den Kraftwerksakteuren der MPR HB-OL<br />
eine wichtige Anpassungsmaßnahme dar, um die Empfindlichkeit bezüglich der frist-<br />
gerechten Lieferung von Steinkohleimporten zu reduzieren. Wie groß das Risiko einer<br />
zeitlichen Unterbrechung der Kohlelieferung bei jedem einzelnen Stromerzeuger ist,<br />
hängt damit insbesondere von den für jedes Kraftwerk individuellen Lagerkapazitäten<br />
für Kohle ab (und von der Höhe des regelmäßigen Kohleverbrauchs). Ähnliche Abhän-<br />
gigkeiten existieren auch auf der Entsorgungsseite der Kraftwerke: Begrenzte Lagerka-<br />
pazitäten z.B. für Asche, Gips und Schadstoffe und ggf. ausfallende Transportkapazitä-<br />
ten können im Extremfall zur vorübergehenden Stilllegung eines Kraftwerks führen.<br />
Zu den Steinkohlelagerkapazitäten in der MPR HB-OL können im Rahmen dieser Studie<br />
keine genauen Aussagen getroffen werden. Die Bearbeiter gehen jedoch davon aus,<br />
dass mögliche Lieferengpässe derzeit mit den gegebenen Lagerhaltungskapazitäten in<br />
Kraftwerksnähe – außer in Extremfällen - gut ausgeglichen werden können. Jedoch ist<br />
zu berücksichtigen, dass in Zusammenhang mit der Lagerung von Kohle generell ein<br />
Risiko von Bränden besteht. In der MPR HB-OL gab es auf dem Gelände des von der<br />
swb AG betriebenen Kohlekraftwerks Bremen-Hastedt im Oktober 2008 einen Brand in<br />
einem von vier Kohlesilos, die seitdem außer Betrieb genommen wurden, um sie tech-<br />
nisch nachzurüsten. Im Juli 2009 meldete swb AG einen Brand in einem von drei Ta-<br />
gesbunkern für Kohle. [weser-ems 2009] Da swb AG jedoch nach eigenen Angaben auf<br />
die Brandursachen mit verschiedenen Anpassungsmaßnahmen reagiert hat (vgl. eben-<br />
da), wird das Risiko für Kohlebrände in der MPR HB-OL generell als begrenzt einge-<br />
schätzt. Mit Bezug auf die Steinkohlelagerkapazitäten in Kraftwerksnähe wird die Sen-<br />
sitivität der Versorgung der MPR HB-OL mit Steinkohle als Primärenergie daher insge-<br />
samt als gering eingestuft. Die Lagerhaltung der Kohle erhöht also nicht das Risiko der<br />
Kohleversorgung, sondern kann als eine bedeutende Anpassungsmaßnahme an die<br />
vorhandenen Risiken der Kohlebeschaffung angesehen werden und wird daher auch<br />
nicht in Tabelle 5-21 aufgeführt. Die Kraftwerksbetreiber in der MPR HB-OL werden<br />
darüber zu entscheiden haben, ob die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels<br />
einen Ausbau dieser Lagerhaltung notwendig bzw. sinnvoll erscheinen lassen.<br />
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