PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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5.4.2.4. Vulnerabilität<br />
248<br />
Vulnerabilitätsanalyse<br />
Um die Vulnerabilität des dezentralen Lastmanagements in der MPR HB-OL zu beurtei-<br />
len, erfolgt nachfolgend keine detaillierte Gegenüberstellung der bereits beschriebenen<br />
Aspekte. Vielmehr werden diejenigen Aspekte, die aus Sicht der Gutachter bezüglich<br />
der Entwicklung des dezentralen Lastmanagements in der MPR HB-OL als zentral ein-<br />
geschätzt werden, betrachtet.<br />
Die zukünftige Entwicklung des dezentralen Lastmanagements hängt aus Sicht der<br />
Bearbeiter sowohl bezüglich des Umfangs als auch bezüglich der organisatorischen<br />
Strukturen von der Weiterentwicklung des ökonomischen, d.h. energiewirtschaftlichen<br />
Rahmens und von der technischen Entwicklung des so genannten „Smart Grid“ ab. Zu<br />
den ökonomischen Rahmenbedingungen gehören auf der Nachfrageseite die speziellen<br />
Anforderungen an die Stromanwendung, wie z.B. Betriebszeiten und jahreszeitenab-<br />
hängige Bedarfe, und auf der Angebotsseite die zeit- bzw. lastvariablen Strompreise<br />
der EVU. Das in [EnWG 2005, §40 Strom- und Gasrechnungen, Tarife] von jedem Ener-<br />
gieversorgungsunternehmen spätestens bis zum 30. Dezember 2010 geforderte An-<br />
gebot eines Stromtarifs, „der einen Anreiz zu <strong>Energie</strong>einsparung oder Steuerung des<br />
<strong>Energie</strong>verbrauchs setzt“, kann hier nur als ein allererster Schritt angesehen werden,<br />
dem weitere Schritte möglichst bald folgen müssen. Ein Teil der damit verbundenen<br />
Probleme ist gerade im Auftrag der Bundesnetzagentur im Rahmen der Studie „Einfüh-<br />
rung von lastvariablen und zeitvariablen Tarife“ untersucht worden (siehe hierzu [Nabe<br />
et al. 2009]).<br />
Wie in der WSKA des dezentralen Lastmanagements beschrieben, steht die „Smart-<br />
Grid-Technologie“ für eine intelligente Netz-, Erzeugungs- und Verbrauchssteuerung.<br />
Im Hinblick auf die technische Entwicklung des so genannten „Smart Grid“ stellen die<br />
von der Bundesregierung laut <strong>Energie</strong>wirtschaftgesetz [EnWG 2005, §21b Messeinrich-<br />
tungen] ab Januar 2010 einzig für Neubauten und bei Totalsanierungen vorgeschriebe-<br />
nen intelligenten Zähler nur einen ersten Schritt dar, zumal diese gesetzliche Mindest-<br />
lösung nur die Grundfunktionen beinhaltet, um den tatsächlichen <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegeln zu können. Eine Fernauslesung bei-<br />
spielsweise ist hier nicht notwendig. Intelligente Kommunikationstechnik, die einen<br />
bidirektionalen Informationsaustausch zulässt, aus der Ferne ansteuerbare Schalter<br />
sowohl in den Haushaltsgeräten als auch in den im Gewerbe und in der Industrie ein-<br />
gesetzten elektrisch betriebenen Anlagen, und entsprechende Software sind Grundvor-<br />
aussetzung für eine positive Weiterentwicklung des dezentralen Lastmanagement. Sol-<br />
che technischen Komponenten werden – u.a. - gerade im Rahmen des Forschungspro-<br />
gramms „E-Energy - IKT-basiertes <strong>Energie</strong>system der Zukunft" entwickelt. Dabei han-<br />
delt es sich um ein „Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Technologie in ressortübergreifender Partnerschaft mit dem Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Technologiepartnerschafen in sechs Mo-