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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Strukturelle Strukturelle Betrachtung<br />

Betrachtung<br />

192<br />

Vulnerabilitätsanalyse<br />

Die Empfindlichkeit = Sensitivität des Kohleversorgungssystems hängt direkt mit der<br />

insgesamt zu beschaffenden Kohlemenge zusammen. Je mehr Kohle für die MPR HB-<br />

OL zu beschaffen ist, umso mehr Transporte muss es geben, die jeder einzelne von<br />

den Umweltbedingungen und z.B. auch dem Klimawandel abhängen, die sich aber auch<br />

gegenseitig negativ beeinflussen, weil sie dieselben Transportinfrastrukturen benutzen.<br />

Umgekehrt würde eine Verringerung des Kohlebedarfs der Region zu einer Verringe-<br />

rung der Ansprüche an die Transport- und Hafeninfrastruktur führen und somit die<br />

Sensitivität des Kohleversorgungssystems absenken. Gleichzeitig wächst oder sinkt mit<br />

der zu beschaffenden Kohlemenge auch die Abhängigkeit der Region vom Kohleimport.<br />

Entwicklung des Importbedarfs von Steinkohle als Kraftwerkskohle<br />

Wie in der WSKA Kohle als Primärenergie dargestellt (vgl. Abschnitt 4.3.1) gehen die<br />

Bearbeiter davon aus, dass die von Übersee direkt erreichbaren Kraftwerke in Wil-<br />

helmshaven und in Bremen nördlich des Weserwehrs nahezu ausschließlich Importkoh-<br />

le nutzen, um sich den Transportkostenvorteil zu sichern. 32 Zudem wird mittelfristig<br />

das Auslaufen der deutschen Steinkohleförderung im Jahr 2018 gemäß [Waldermann<br />

2007] in ganz Deutschland eine weitere Steigerung des Importanteils bewirken und<br />

damit die Abhängigkeit vom Ausland und von einer störungsfreien Befahrbarkeit der<br />

ausländischen Transportrouten erhöhen.<br />

Hinsichtlich der Entwicklung der Bedarfsmengen resultiert aus der verschärften Klima-<br />

schutz- und <strong>Energie</strong>effizienzpolitik (vgl. voriger Abschnitt) in mittel- bis langfristiger<br />

Perspektive aus Sicht der Bearbeiter auch für die MPR HB-OL ein relativ zur gesamten<br />

Stromerzeugung sinkender Steinkohlebedarf. Wie bereits in der WSKA dargestellt,<br />

spielt die MPR HB-OL mit ihren Häfen und Kohlekraftwerken am Seeschiff tiefen Wasser<br />

jedoch eine wichtige Rolle für die überregionale Stromversorgung. Sollten die aktuell<br />

geplanten zusätzlichen Kohlekraftwerke in Wilhelmshaven und Stade [Gabriel et al.<br />

2009] in den nächsten Jahren gebaut werden, gehen die Bearbeiter daher absolut be-<br />

trachtet auch mittelfristig von einem weitgehend konstanten, vielleicht sogar steigen-<br />

den Kohlebedarf in der MPR HB-OL aus. Die Sensitivität der Versorgung der MPR HB-OL<br />

mit Steinkohle als Primärenergie wird daher hinsichtlich des zukünftig erwarteten Im-<br />

portbedarfs kurz- bis mittelfristig als hoch eingeschätzt. Für die langfristige Entwick-<br />

lung kann aus Sicht der Bearbeiter aufgrund der Unsicherheit bezüglich des zukünfti-<br />

gen Entwicklungstempos und -pfades der Stromerzeugung in der MPR HB-OL keine<br />

Einschätzung erfolgen.<br />

32 Wegen der niedrigeren Kosten von Importkohle setzt die deutsche <strong>Energie</strong>wirtschaft im großen Umfang<br />

Importkohle ein. Im Jahr 2008 lag die Importquote von Steinkohle bei 62,5% [Verein 2009]. Wie hoch die-<br />

se Importquote für die <strong>Energie</strong>wirtschaft der MPR HB-OL ist, ist nicht bekannt (vgl. Abschnitt WSKA Koh-<br />

le Primärenergie).

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