PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Wertschöpfungskettenanalyse<br />
Im Rahmen der Untersuchung des Clusters Ernährungswirtschaft hat die Universität<br />
Oldenburg eine „Bestandsaufnahme: ‚Kriterien zur Regulierung von Flächennutzungs-<br />
konflikten zur Sicherung der Ernährungsversorgung’“ [Pfriem et al. 2010] erstellt, die<br />
sich ausführlich mit der landwirtschaftlichen Flächennutzungskonkurrenz zwischen der<br />
Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln und dem Anbau von <strong>Energie</strong>pflanzen be-<br />
fasst. Diese Untersuchung zeigt wichtige Zusammenhänge zwischen den verschiede-<br />
nen landwirtschaftlichen Nutzungen und darüber hinaus weiteren bedeutenden Ein-<br />
flussfaktoren auf die Nachhaltigkeit der Landnutzung auf, liefert allerdings keine<br />
quantitativen Aussagen zur Produktion von Biomasse in der MPR HB-OL, die im Rah-<br />
men der hier vorgelegten WSKA verwertet werden könnten.<br />
Energetische Energetische Verwendung Verwendung der der Biomasse<br />
Biomasse<br />
Wie im gesamten Land Niedersachsen werden <strong>Energie</strong>pflanzen auch in der MPR HB-OL<br />
hauptsächlich zur Biogaserzeugung genutzt. Wie Abbildung 4-24 verdeutlicht, hat Bio-<br />
gas in den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Cuxhaven, Diepholz, Friesland, Ol-<br />
denburg, Osterholz, Vechta, Wesermarsch sowie in der Stadt Delmenhorst den größten<br />
Anteil der Verwertungslinien am <strong>Energie</strong>pflanzenanbau. Im Landkreis Verden und in<br />
den Städten Wilhelmshaven und Oldenburg liegt der Anteil der Verwertungslinien am<br />
<strong>Energie</strong>pflanzenanbau von Biodiesel jedoch über dem von Biogas und spielt auch in<br />
den anderen Landkreisen und Städten der MPR HB-OL eine wichtige Rolle. Der Anteil<br />
von Bioethanol an den Verwertungslinien am <strong>Energie</strong>pflanzenanbau weist in der Unter-<br />
suchungsregion demgegenüber nur eine nachgeordnete Bedeutung auf.<br />
Diese Zahlen sind zwar die neuesten, die die Bearbeiter gefunden haben, beschreiben<br />
aber die Situation im Jahr 2007, die sich danach aufgrund einer Änderung der Besteue-<br />
rung von Biodiesel radikal geändert hat. Für reinen Biodiesel, der bis Mitte 2006 steu-<br />
erfrei war, wurde 2006 eine Steuer von 7,10 Ct/l eingeführt, die stufenweise bis 2012<br />
auf 44,90 Ct/l steigen soll. [BMU 2006], Zwischen 2007 und 2009 ist der Verkauf von<br />
reinem Biodiesel, dem so genannten B100-Kraftstoff, in Deutschland um 90% zurück-<br />
gegangen. [Proplanta 2010a] Nach Aussage des Verbandes der Deutschen Biokraft-<br />
stoffindustrie (VDB) haben in Folge dieser Entwicklung über die Hälfte der deutschen<br />
Biodieselhersteller die Produktion eingestellt oder sind bereits insolvent. Die von den<br />
Regierungsparteien im Koalitionsvertrag vereinbarte Wiederbelebung des Marktes für<br />
B100 ist bis jetzt nicht umgesetzt worden (ebenda). Die Bearbeiter gehen davon aus,<br />
dass sich als Folge des Absatzeinbruchs bei Biodiesel auch die Struktur der <strong>Energie</strong>-<br />
pflanzenproduktion geändert hat. Ob es dabei nur zu einer Umschichtung auf andere<br />
<strong>Energie</strong>pflanzen, die sich für die Biogas- und Bioethanolherstellung besser eignen,<br />
gekommen ist oder ob ein Teil der „<strong>Energie</strong>-Landwirte“ ihre Produktion wieder auf<br />
Nahrungs- oder Futtermittel umgestellt hat, ist den Bearbeitern nicht bekannt. Jeden-<br />
falls sind auf der Homepage von 3N Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstof-