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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Wertschöpfungskettenanalyse<br />

Ferntransport Ferntransport des des Erdgases<br />

Erdgases<br />

Im Vergleich zur Kohle kommt der Ferntransport des Erdgases ohne „Umladen“, d.h.<br />

ohne eine Wechsel des Transportmittels statt. Nach der Förderung und einer gewissen<br />

Aufbereitung oder Reinigung wird das Erdgas direkt in eine Transportpipeline einge-<br />

speist. Das Pipelinenetz verbindet die Erdgasquelle bzw. den Ort der Förderung in Eu-<br />

ropa auf direktem Wege mit allen Verbrauchsorten. Pumpen bzw. Verdichterstationen<br />

sorgen unterwegs dafür, dass der Druckverlust durch die Reibung an der Pipelinewand<br />

ausgeglichen wird und das Erdgas in Richtung auf die Verbrauchsorte „fließt“. Dort<br />

wird es entweder sofort verbraucht oder in unterirdischen Speichern gelagert, zum<br />

Ausgleich von Verbrauchsschwankungen oder zum Ausgleich von eventuell auftreten-<br />

den Lieferengpässen (vgl. das Kapitel zur Erdgasspeicherung). Während der Gasfern-<br />

transport mit hohem Druck und in Röhren mit großem Durchmesser stattfindet, wird<br />

die Verteilung des Erdgases an die Endverbraucher auf niedrigeren Druckstufen und<br />

mittels kleiner dimensionierter Gasrohre durchgeführt. Die vom Druck her unter-<br />

schiedlichen Gasnetze sind über so genannte Reglerstationen miteinander verbunden<br />

bzw. voneinander getrennt.<br />

Beim Ferntransport von Liquified Natural Gas (LNG) findet an einem geeigneten Küs-<br />

tenort eine Verflüssigung des Erdgases durch Abkühlung auf minus 161,5 Grad Celsius<br />

statt. „Durch diese Abkühlung verwandeln sich 600 m3 Erdgas in 1 m3 verflüssigtes<br />

Erdgas. In diesem Zustand kann LNG bei fast atmosphärischem Druck in speziellen<br />

Tankschiffen mit isolierten Lagertanks transportiert werden. Am Bestimmungsort wird<br />

es dann in einem einfachen Prozess erwärmt und wieder in den gasförmigen Zustand<br />

versetzt, so dass es wieder für den Gasleitungstransport per Pipeline zur Verfügung<br />

steht.“ [E.ON.com 2010]<br />

Bedeutende Bedeutende Bedeutende Akteure Akteure in in in der der WSKA WSKA WSKA Gas Gas (PE)<br />

(PE)<br />

Wegen des hohen Kapitalbedarfs für den Bau der Ferngasleitungen über mehrere 1.000<br />

Kilometer wurden diese Leitungen entweder von den Förder- und Transitländern oder<br />

von Konsortien aus den Förderunternehmen und den großen Gasimporteuren finan-<br />

ziert. Dabei ist zu beachten, dass die ersten Fernleitungen von Russland nach Westeu-<br />

ropa noch zur Zeit des Kalten Krieges von den kommunistisch beherrschten Ländern<br />

errichtet wurden. Das dürfte auch mit ein Grund dafür sein, dass es in den letzten Jah-<br />

ren immer wieder zu Spannungen zwischen Russland und den Transitländern wie z.B.<br />

Ukraine oder Weißrussland bzw. zwischen den betroffenen Gastransportunternehmen<br />

gekommen ist. Die Nord Stream AG, die im Dezember 2005 für Planung, Bau und Be-<br />

trieb der neuen Pipeline durch die Ostsee gegründet wurde, hat insgesamt fünf Eigen-<br />

tümer: „Gazprom ist mit 51 Prozent, BASF/Wintershall und E.ON Ruhrgas sind jeweils<br />

mit 15,5 Prozent, sowie Gasunie und GDF Suez jeweils mit 9 Prozent an der Nord<br />

Stream AG beteiligt.“ [Nord Stream 2010] In Deutschland sind E.ON Ruhrgas und die<br />

zur BASF-Gruppe gehörende Wingas die bedeutendsten Betreiber von Gas-<br />

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