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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Vulnerabilitätsanalyse<br />

5.4.1.3. Anpassungskapazität<br />

Aufbau einer zentralen Kälteversorgung<br />

Nach [Kuckshinrichs et al. 2008] können Systeme der Fernkühlung über zentrale Kälte-<br />

erzeugung in Großanlagen und den Betrieb von Kältenetzen eine geeignete Alternative<br />

zu dezentralen Kühlanlagen darstellen. Zudem stellt die Kälteversorgung von Großab-<br />

nehmern einen interessanten Markt für <strong>Energie</strong>dienstleister dar. In einigen deutschen<br />

Städten existieren bereits eigene Kältenetze, die mit wirtschaftlichem Erfolg betrieben<br />

werden, wie am Beispiel Chemnitz deutlich wird:<br />

„In Chemnitz basiert die Grundlast des Kältenetzes auf Absorptionskältemaschi-<br />

nen, die mit Überschusswärme eines Heizkraftwerks betrieben werden. In Spit-<br />

zenlasten schaltet der Betreiber Kompressionskältemaschinen zu. Der Kälteab-<br />

satz hat sich in Chemnitz innerhalb weniger Jahre verdoppelt. Die Stadtwerke er-<br />

richteten deshalb zusätzlich einen Kältespeicher, um die erhöhte Nachfrage be-<br />

dienen zu können.“ [BINE 2006, S. 3]<br />

Wie bereits im vorigen Abschnitt erwähnt, ist zur Etablierung einer zentralen Kältever-<br />

sorgung in der MPR HB-OL der Aufbau eines öffentlichen Kältenetzes erforderlich, der<br />

vergleichsweise zeit- und kostenintensiv ist und daher nur mit langfristiger Perspekti-<br />

ve zu realisieren ist. Zudem erfordert der Aufbau einer zentralen Kälteversorgung eine<br />

ausreichend hohe räumliche Konzentration des Kältebedarfs und wäre daher aus Sicht<br />

der Bearbeiter am ehesten in städtischen Gebieten in der MPR HB-OL, z.B. in Bremen,<br />

<strong>Bremer</strong>haven oder Oldenburg, realisierbar. In Verbindung mit den existierenden de-<br />

zentralen Strukturen gehen die Bearbeiter daher davon aus, dass sich in der MPR HB-<br />

OL der Markt für Kälte als Nutzenergie über Kälte-Contracting-Angebote entwickeln<br />

wird. Die Anpassungskapazität der WSK Kälteanwendungen durch den Aufbau eines<br />

zentralen Systems der Fernkühlung in der MPR HB-OL wird demgegenüber als gering<br />

eingeschätzt.<br />

Einsatz von Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK)<br />

Die effiziente Kälteversorgung der Großabnehmer im Bereich Klimatisierung Gebäude<br />

bietet ein hohes Innovationspotenzial für die Kältetechnik:<br />

„In der Praxis bewährt hat sich die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK), bei der<br />

die Wärme aus einer KWK-Anlage während des Sommerhalbjahres eine Kältema-<br />

schine antreibt. Als Wärmequelle hierfür kommen Fernwärmenetze ebenso in Be-<br />

tracht wie Gasturbinen oder Blockheizkraftwerke. Der Vorteil: Die Kälteerzeugung<br />

erhöht in Zeiten schwacher Wärmenachfrage die Auslastung der KWK-Anlage und<br />

senkt so die Betriebskosten.“ [BINE 2006, S. 2]<br />

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