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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Vulnerabilitätsanalyse<br />

Deutschland von 2020 an gemäß Boston Consulting Group jährlich bei mehr als zehn<br />

Milliarden Euro liegen. Das größte Potenzial haben BCG zufolge Druckluftspeicher, Bat-<br />

terien, Wasserstoffspeicher und Pumpspeicherkraftwerke. [dpa 2010] Die technischen<br />

und wirtschaftlichen Potenziale verschiedener Speichertechnologien variieren jedoch. Je<br />

nachdem, welche Anforderungen an die Speicher gestellt werden (z.B. Speicherdauer,<br />

Abrufhäufigkeiten von <strong>Energie</strong>, Integration auf Verteil- oder Übertragungsnetzebene),<br />

muss die geeignete Technologie gewählt werden. [VDE 2010]<br />

Wie in Abschnitt 3.2.3.3 dargestellt, ist in der MPR HB-OL insbesondere mit einem<br />

Ausbau der regenerativen Stromerzeugung aus offshore Windenergie zu rechnen. Ge-<br />

mäß [VDE 2010] reicht die gesamte in Deutschland installierte Pumpspeicherkapazität<br />

bei weitem nicht aus, um allein in der Vattenfall-Regelzone die auftretenden Windflau-<br />

ten auszugleichen. Bereits hierfür wäre mindestens die 20-fache Speicherkapazität<br />

erforderlich. Langzeit-Großspeicher bieten diesbezüglich die Möglichkeit, erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n zum Ausgleich von Großwetterlagen und saisonalen Schwankungen für meh-<br />

rere Wochen vorzuhalten und immense <strong>Energie</strong>mengen zu speichern. In den küstenna-<br />

hen Regionen liegen gemäß [VDE 2010] insbesondere für Wasserstoffspeicher relativ<br />

gute Bedingungen vor, um für die Aufnahme von <strong>Energie</strong> aus Offshore-Windparks ein-<br />

gesetzt zu werden. Langfristig könnten nach [VDE 2010] auch die in Norddeutschland<br />

vorhandenen Erdgasspeicher zu Wasserstoffspeichern oder zu Druckluftspeichern um-<br />

gebaut werden:<br />

„Als Großspeicher mit einem täglichen Entladezyklus zum Ausgleich zwischen<br />

Schwach- und Hochlastzeiten empfehlen sich Druckluftspeicher (adiabatisch1).<br />

Sie sind bei täglicher Nutzung ähnlich kostengünstig wie Pumpspeicherkraftwer-<br />

ke. Der Eingriff in die Landschaft ist aber wesentlich geringer, da die Druckluft<br />

hierzu in großen unterirdischen Salzkavernen gespeichert wird.“<br />

Die Speicherung elektrischer <strong>Energie</strong> ist jedoch mit signifikanten Kosten verbunden<br />

von günstigenfalls 3 €ct/kWh bei Stundenspeicherung und 10€ct/kWh bei Langzeit-<br />

speichern („Wochenspeicherung“). [VDE 2009] Ohne Anschubförderung besteht nach<br />

Ansicht von [VDE 2010] daher die Gefahr, dass die Speichertechnologien „den Sprung<br />

in den Markt nicht oder nicht schnell genug schaffen“ werden. Im Sinne einer umwelt-<br />

freundlichen und volkswirtschaftlich tragbaren Lösung für das Gesamtenergiesystem<br />

ist nach [VDE 2010] daher ein optimaler Mix anzustreben. Zu den wirtschaftlich inte-<br />

ressanten Alternativen gehören der Ausbau des Übertragungsnetzes für den weiträu-<br />

migen Stromtransport, die Optimierung des Last- und Erzeugungsmanagements, die<br />

Nutzung von thermischen Speichern und die gezielte Mitnutzung von Speichern in An-<br />

wendungen, die ohnehin Speicher benötigen, wie Elektrofahrzeuge.<br />

Obwohl für einen Ausbau von Stromspeichern „im großen Stil“ eine umfangreiche fi-<br />

nanzielle Förderung notwendig ist, wird die Anpassungskapazität der Stromerzeugung

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