PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
den Ausbau der Fernwärmeversorgung in der MPR HB-OL beeinflusst. Entscheidend für<br />
die Entwicklung der Gasnachfrage ist zusätzlich, in welchem Ausmaß Gas für die Ver-<br />
stromung verwendet wird und wie sich die jeweilige Nachfrage in den dahinterliegen-<br />
den Anwendungsgebieten (zentrale oder dezentrale KWK, Mikro-KWK) entwickelt (vgl.<br />
Abschnitt 5.2.2). Darüber hinaus hängt die Entwicklung der Gasnachfrage in der MPR<br />
HB-OL aber auch von Temperaturveränderungen und weiteren Faktoren ab. Über die<br />
langfristige Entwicklung der Gasnachfrage in der MPR HB-OL kann im Rahmen dieser<br />
Studie keine Einschätzung erfolgen. Kurz- bis mittelfristig rechnen die Bearbeiter je-<br />
doch nicht mit einem spürbaren Rückgang der Gasnachfrage über alle Verbrauchssek-<br />
toren in der MPR HB-OL.<br />
Die Sensitivität der Versorgung der MPR HB-OL mit Gas als Primärenergie wird daher<br />
hinsichtlich des zukünftig erwarteten Importbedarfs kurz- bis mittelfristig als hoch<br />
eingeschätzt. Für die langfristige Entwicklung kann aus Sicht der Bearbeiter aufgrund<br />
der bestehenden Unsicherheit bezüglich der Entwicklung der zukünftigen Gasnachfra-<br />
ge in der MPR HB-OL keine Einschätzung erfolgen.<br />
Substitutionsmöglichkeiten<br />
Grundsätzlich besteht die Option, in Deutschland erzeugtes Biogas sozusagen als Er-<br />
satz für die zurückgehende Eigenförderung in Niedersachsen oder als Ersatz von Erd-<br />
gasimporten zu verwenden. Unklar ist jedoch aus Sicht der Bearbeiter, ob in Deutsch-<br />
land erzeugtes Biogas einen relevanten Anteil an der Gasversorgung übernehmen kann.<br />
Diesbezüglich verfolgt die Bundesregierung das Ziel, Biogas in Höhe von 6 Mrd. Ku-<br />
bikmeter jährlich bis 2020 und 10 Mrd. Kubikmeter bis 2030 in das Erdgasnetz einzu-<br />
speisen. [GasNZV 2008, § 41a] Dazu wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen im<br />
Juli 2010 erneut verbessert. So tragen in Zukunft die Anlagenbetreiber nur noch 25%<br />
der Kosten des Netzanschlusses für die Biogaseinspeisung, während 75% durch die<br />
Netzbetreiber zu finanzieren sind. [Topagrar 2010]<br />
Im niedersächsischen Teil der MPR HB-OL gibt es schon heute eine beachtliche Biogas-<br />
produktion (vgl. hierzu Abschnitt 3.2.3.2). Wie sich eine Steigerung der Biogaseinspei-<br />
sung auf die regionale Erdgasversorgung auswirken wird, ist ohne intensivere Analyse<br />
nicht einschätzbar. Im Hinblick auf die Gasbeschaffung könnte eine teilweise Substitu-<br />
tion des regional geförderten bzw. importierten Erdgases erfolgen. Es könnte aber<br />
auch zu einem konstant hohen Gasimport und einer Erhöhung der insgesamt zu trans-<br />
portierenden Gasmenge kommen, wenn das Biogas nach der Durchleitung in dezentra-<br />
len KWK-Anlagen zur zusätzlichen Strom- und Wärmeproduktion genutzt würde (siehe<br />
dazu auch VA Gas Abschnitt 5.2.2). Eine Einschätzung der Sensitivität durch die Bear-<br />
beiter ist daher nicht möglich.