PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
168<br />
Vulnerabilitätsanalyse<br />
und Sensitivität ergeben, sowie die Anpassungskapazität des ausgewählten Untersu-<br />
chungssystems betrachtet, um anhand der Ergebnisse Aussagen über Veränderungen<br />
bzw. den Erhalt zentraler Systemdienstleistungen der Fernwärmeerzeugung und –<br />
verteilung in der MPR HB-OL zu treffen.<br />
5.2.3.1. Exposition<br />
Regionale Auswirkungen auf die Fernwärmeerzeugung und –verteilung in der MPR HB-<br />
OL, die aus den regionalen Veränderungen des Klimasystems bzw. des Klimazustands<br />
(langfristiger Wandel und Extremereignisse) in der MPR HB-OL resultieren, wurden be-<br />
reits in Kapitel 3.3.1 dargestellt. Demnach könnte aus einer allgemeinen Temperatur-<br />
zunahme im Winter ein Nachfragerückgang nach Wärmeenergie (und damit auch Fern-<br />
wärme) resultieren. In Folge könnte sich die Auslastung von Fernwärmenetzen verrin-<br />
gern, so dass bestehende Fernwärmenetze ggf. an den sinkenden Fernwärmebedarf<br />
angepasst werden müssen. [IÖW 2009b] Zudem kann temperaturbedingt die Leistung<br />
thermischer Kraftwerke in der MPR HB-OL in den Sommermonaten reduziert werden<br />
bzw. ihr Wirkungsgrad verschlechtert werden, was zu einem zeitweisen Rückgang der<br />
Elektrizitätsbereitstellung und damit auch der zentralen Fernwärmebereitstellung aus<br />
Kraft-Wärme-Kopplung führen kann. Diese klimawandelbedingten Auswirkung ist je-<br />
doch aus Sicht der Bearbeiter von nachrangiger Bedeutung, da die Fernwärmenachfrage<br />
in den Sommermonaten temperaturbedingt gering ist.<br />
Globale Auswirkungen auf die Fernwärmeerzeugung und –verteilung in der MPR HB-OL<br />
ergeben sich temporär durch die Importabhängigkeit von Primärenergieträgern, die im<br />
Rahmen der Fernwärmeerzeugung (bzw. –umwandlung) benötigt werden. Wie in der<br />
WSKA Fernwärme verdeutlicht, zeigt die Differenzierung nach <strong>Energie</strong>trägern, dass die<br />
Fernwärmeumwandlung in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven auf dem Einsatz der <strong>Energie</strong>träger<br />
Kohle, Erdgas und Müll beruht, die größtenteils in die MPR HB-OL importiert werden<br />
müssen. In Folge kann durch Versorgungsengpässe mit Primärenergieträgern in der<br />
MPR HB-OL (vgl. VA zur Versorgung der MPR HB-OL mit Erdgas und Steinkohle) die<br />
Fernwärmeerzeugung in der MPR HB-OL temporär reduziert werden.<br />
Globale Auswirkungen auf die Fernwärmeerzeugung und –verteilung in der MPR HB-OL<br />
ergeben sich dauerhaft durch die weltweiten Veränderungen des Klimas und den damit<br />
verbundenen Klimawandel, der auf Ebene der EU-Gesetzgebung zu einer verschärften<br />
Klimaschutz- und <strong>Energie</strong>effizienzpolitik geführt hat bzw. führt. Die Umsetzung der<br />
EU-<strong>Energie</strong>effizienzvorgaben auf Ebene der EU-Mitgliedstaaten kann in der MPR HB-OL<br />
einen effizienzbedingten Rückgang der Fernwärmenachfrage bedingen. Als mögliche<br />
Folge ergeben sich hieraus ein Anstieg der Fernwärmepreise in der MPR HB-OL, eine<br />
sinkende Wirtschaftlichkeit von Fernwärme im Vergleich zu Konkurrenzenergien in der<br />
MPR HB-OL und letztlich eine Anpassung der Fernwärmenetze in der MPR HB-OL.