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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Auswahl der zu untersuchenden Wertschöpfungsketten der <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

Beispiele<br />

Beispiele<br />

Im November 2005 sorgte ein Sturmtief über Deutschland für ungewöhnlich viel<br />

Schnee und Eis an den Freileitungen, wodurch die zulässige Mehrbelastung der Leitun-<br />

gen weit überschritten wurde und dem Wind zusätzliche Angriffsfläche geboten wurde.<br />

Die ungewöhnlich starke Eislast an den Hochspannungsleitungen bewirkte in Verbin-<br />

dung mit „Seiltanzen“ 13 einen großflächigen Ausfall des RWE-Versorgungsnetzes im<br />

deutschen Münsterland. Insgesamt wurden im nördlichen Nordrhein-Westfalen und im<br />

südlichen Niedersachsen fast siebzig Hochspannungsmasten umgeknickt oder verbo-<br />

gen. Für rund 250.000 Menschen fiel stundenweise, zum Teil auch tagelang der Strom<br />

aus. [Leuschner 2005]<br />

Im Winter 2006 führten schwere Schneefälle, Starkwinde und Temperaturen unter dem<br />

Gefrierpunkt in Nordeuropa dazu, dass in Süd- und Zentralschweden Schätzungen<br />

zufolge etwa 50.000 Menschen von Stromausfällen betroffen waren. [BBC 2006]<br />

Im Januar 2007 bewirkte das Sturmtief „Kyrill“ zahlreiche Stromausfälle in Deutschland,<br />

Österreich, Tschechien, Polen und anderen Ländern. Rund eine Million Stromkunden<br />

waren zeitweilig von Stromausfällen betroffen. Die Versorgungsstörung war vor allem<br />

durch zahlreiche Störungen im Mittel- und Niederspannungsnetz gekennzeichnet, die<br />

von umstürzenden Bäumen, herabstürzende Ästen oder abknickenden Masten verur-<br />

sacht wurden. Im Elbe-Elster-Kreis wurden durch den Sturm auch zwei Höchstspan-<br />

nungsleitungen beschädigt, was zu flächendeckenden Problemen in den nachgelager-<br />

ten Verteilnetzen führte. [Leuschner 2007]<br />

Ein <strong>Bericht</strong> der Regierung des Vereinigten Königreichs kam nach der Sommerflut im<br />

Jahr 2007 zu dem Ergebnis, dass potenziell Hunderte Umspannanlagen in Großbritan-<br />

nien dem Risiko einer Überflutung ausgesetzt sind. [Shukman 2008] Der <strong>Bericht</strong> wurde<br />

in Auftrag gegeben, nachdem im Sommer 2007 eine Umspannanlage nahe Gloucester,<br />

die etwa 500.000 Haushalte und Gewerbebetriebe versorgt, nur knapp einer Überflu-<br />

tung entging. [Paskal 2009]<br />

13 Als „Seiltanzen“ werden nach [Leuschner 2005] Schwingungen der Leiterseile an Leitungen ab 110 kV<br />

bezeichnet, die bei bestimmten winterlichen Wetterlagen (starker Eisansatz in Verbindung mit böigem<br />

Wind) auftreten. Die Schwingungen können Kurzschlüsse und Seilrisse verursachen und in Konsequenz<br />

die Stabilität der Strommasten gefährden.<br />

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