PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
Herbst 2010 angekündigte <strong>Energie</strong>konzept abwarten. Welcher Anteil der Stromerzeu-<br />
gung soll in Zukunft von den erneuerbaren <strong>Energie</strong>n stammen, wie viel davon aus der<br />
Nordsee oder aus Norddeutschland? Welche Rolle sollen 2030 und 2050 die Kernener-<br />
gie und die fossilen Kraftwerke spielen? Die entsprechenden Pläne der Bundesregie-<br />
rung werden die Entwicklung der Stromerzeugung in der MPR HB-OL massiv beeinflus-<br />
sen, so die Einschätzung der Bearbeiter. Leitlinien für die Zukunft der regenerativen<br />
Stromerzeugung in Deutschland werden sich aus Sicht der Bearbeiter zudem aus den<br />
nationalen Aktionsplänen zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>n ergeben, welche gemäß Artikel<br />
vier der europäischen Richtlinie zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>n (2009/28/EC) durch alle EU-<br />
Mitgliedstaaten bis zum 30. Juni 2010 ausgearbeitet werden sollten. 29<br />
Tabelle 5-8 gibt abschließend eine Übersicht über das Ergebnis der VA für die Stro-<br />
merzeugung und –verteilung in der MPR HB-OL. Vor dem Hintergrund der aufgeführten<br />
Aspekte wird die strukturelle Vulnerabilität der Stromerzeugung und der Stromvertei-<br />
lung in der MPR HB-OL als hoch eingestuft, da den als hoch eingeschätzten potenziel-<br />
len strukturellen Auswirkungen auf die Stromerzeugung und–verteilung in der MPR<br />
HB-OL lediglich eine mittlere Anpassungskapazität gegenübersteht. Diese Gesamtein-<br />
schätzung ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Entwicklung bzw. Aus-<br />
gestaltung der Stromerzeugung und -verteilung aufgrund der Potenziale zum Ausbau<br />
der Stromerzeugung aus offshore Windenergie in der deutschen Nordsee besonders<br />
stark abhängig ist von energiepolitischen Entscheidungen und Regulierungsvorgaben<br />
auf Ebene der EU sowie auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene. Zudem weist die<br />
Stromversorgung auch aus physikalisch-technischer Sicht hohe Anforderungen auf, um<br />
die Versorgungssicherheit mit elektrischer <strong>Energie</strong> gemäß der eingangs definierten<br />
Systemdienstleistung zu gewährleisten. Gleichzeitig bestehen für die MPR HB-OL zwar<br />
insbesondere durch den erwarteten Ausbau der Stromerzeugung aus offshore WEA<br />
große Chancen, langfristig einen Status als Exportregion für regenerativen Strom zu<br />
erwerben. Dies erfordert jedoch einen konstanten Ausbau von <strong>Energie</strong>speichern in der<br />
MPR HB-OL und einen zeitnahen Ausbau des Hochspannungsnetzes für den Transport<br />
von Elektrizität, deren Entwicklung durch entsprechende Anreiz- und Fördersysteme<br />
gesichert bzw. beschleunigt werden kann. Jedoch herrscht aus Sicht der Bearbeiter<br />
große Unsicherheit bzgl. der Umsetzungsgeschwindigkeit der aufgeführten Aspekte.<br />
Die klimawandelbezogenen Vulnerabilität der Stromerzeugung und –verteilung in der<br />
MPR HB-OL wird demgegenüber durch die Bearbeiter als mittel eingestuft. In Bezug auf<br />
die erwarteten Klimaveränderungen in der MPR HB-OL schätzen die Bearbeiter die po-<br />
tenziellen klimawandelbezogenen Auswirkungen auf das Untersuchungssystems als<br />
29 Die nationalen Aktionspläne zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>n sind abrufbar unter:<br />
http://ec.europa.eu/energy/renewables/transparency_platform/action_plan_en.htm. Der nationale Akti-<br />
onsplan für Deutschland ist in der Schlussphase dieser Studie am 4. August 2010 verabschiedet worden<br />
und konnte deshalb inhaltlich nicht mehr berücksichtigt werden.