PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vulnerabilitätsanalyse<br />
und –speicherung in der MPR HB-OL durch den Ausbau von <strong>Energie</strong>speichern mittel-<br />
bis langfristig als hoch eingeschätzt, kurzfristig jedoch als gering.<br />
Steigender Wettbewerb im Strommarkt<br />
Die Schaffung eines europäischen Binnenmarktes für Elektrizität durch Liberalisierung<br />
der nationalen <strong>Energie</strong>märkte und die Integration der Netze für Elektrizität stellt histo-<br />
risch eines der ersten Projekte der Europäischen Union im Bereich <strong>Energie</strong> dar und<br />
wurde im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre immer weiter vorangetrieben. Vorran-<br />
giges Ziel ist gemäß [IEP 2009], eine höhere Vernetzung und die Entwicklung von mehr<br />
Wettbewerb auf dem Elektrizitätsmarkt zu schaffen. „Hierzu gehören eine wirksame<br />
Regulierung sowie die Förderung von Investitionen im Sinne der Verbraucher. Allen<br />
Verbrauchern, Privatpersonen wie Unternehmen, soll die Möglichkeit zur freien Wahl<br />
ihres Versorgers geboten werden. Gleichzeitig soll allen Erzeugern von Strom ein dis-<br />
kriminierungsfreier Zugang zu den Verbrauchern ermöglicht werden.“ [IEP 2009]<br />
Das im Mai 2009 verabschiedete „Dritte Binnenmarktpaket“ enthält eine Vielzahl neuer<br />
Regelungen, die auf eine weitere Integration der Elektrizitätsmarkte und damit einen<br />
weiterhin steigenden Wettbewerb im Strommarkt abzielen. So wurde u.a. die <strong>Institut</strong>io-<br />
nalisierung der Zusammenarbeit von Netzbetreibern im Strom- und Erdgasmarkt be-<br />
schlossen, eine Agentur für die Zusammenarbeit der nationalen <strong>Energie</strong>regulierungs-<br />
behörden „ACER“ gegründet und die Entwicklung von gemeinsamen Leitlinien für den<br />
Netzausbau verabschiedet. [IEP 2009] Weitere Wettbewerbssteigerungen im deutschen<br />
Strommarkt erwarten die Bearbeiter zudem durch die geplanten Kopplungen des euro-<br />
päischen Stromgroßhandels, die zu Angleichungen der europäischen Strompreise füh-<br />
ren wird. Die mittelwesteuropäische Strommarktkopplung (CWE MC) ist für September<br />
2010 geplant. Im Mai 2011 soll die deutsch-schwedische Marktkopplung über das Bal-<br />
tic Cable beginnen. Eine weitere Ausdehnung des CWE MC-Gebietes ist bereits ange-<br />
dacht. [ZfK 2010c]<br />
Auf dem deutschen Strommarkt hat zudem die gestiegene Produktvielfalt durch das<br />
Angebot von Ökostromprodukten und sogenannten „Discountstromprodukten“ in den<br />
vergangenen Jahren zu mehr Wettbewerb im Absatzmarkt geführt. Gemäß [Bundes-<br />
netzagentur 2009b] ist die weitere Wettbewerbsentwicklung im deutschen Strommarkt<br />
vor allem auch verstärkt vom Verbraucherverhalten abhängig. So hat die Bundesnetz-<br />
agentur die Verbraucher in Deutschland dazu aufgefordert, die Möglichkeiten eines<br />
Lieferantenwechsels und die damit verbundenen Einsparpotenziale bei Elektrizität noch<br />
intensiver zu nutzen, um insbesondere auch durch Anbieterwechsel Druck auf die<br />
Strompreise auszuüben. Nach Angaben des Monitoringberichts 2009 war die Zahl der<br />
Lieferantenwechsel im Haushaltskundenbereich zuletzt von 1,35 Millionen im Jahr<br />
2007 auf 2,11 Millionen im Jahr 2008 gestiegen. [Bundesnetzagentur 2009a]<br />
149