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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Wertschöpfungskettenanalyse<br />

4.2.2.2. Gasspeicherung in der MPR HB-OL<br />

Der vorrangige Einsatz von Erdgas für die Erzeugung von Raumwärme hat zur Folge,<br />

dass der Erdgasverbrauch starke saisonale Schwankungen aufweist. Dem steht das<br />

Bestreben der Erdgasförderer und –transporteure gegenüber, ihre Anlagen möglichst<br />

gering zu dimensionieren und gleichmäßig auszulasten und dadurch die Kapitalkosten<br />

zu senken, was durchaus auch im Sinne der Verbraucher ist. Große unterirdische Gas-<br />

speicher können zu einer Annäherung der beiden unterschiedlichen Zeitverläufe von<br />

Nachfrage und Angebot beitragen. Von der Funktion her sind daher zwei verschiedene<br />

Speicherarten zu unterscheiden, die beide in der MPR HB-OL vertreten sind:<br />

- Speicher zum Ausgleich jahreszeitlicher Verbrauchsschwankungen,<br />

- Speicher zum Ausgleich tageszeitlicher Verbrauchsspitzen.<br />

Die Speicher zum Ausgleich jahreszeitlicher Verbrauchsschwankungen haben ein riesi-<br />

ges Volumen. Sie lagern Erdgas in Monaten mit unterdurchschnittlichem Erdgasbedarf<br />

zur Deckung des hohen Winterbedarfs ein und liefern an kalten Tagen rund um die Uhr<br />

Erdgas in das überregionale Gasnetz. Diese Speicher befinden sich in der Regel im Be-<br />

sitz von Erdgasimporteuren oder Erdgasproduzenten und liegen an Knotenpunkten der<br />

Ferngasleitungen. Demgegenüber sind die Speicher zum Ausgleich tageszeitlicher<br />

Verbrauchsspitzen eher dezentral verteilt, in der Nähe der Verbraucher und im Besitz<br />

von regionalen oder lokalen Gasversorgern. Sie werden ebenfalls im Sommer aufgefüllt<br />

und im Winter geleert, geben aber in der Regel nur an den kältesten Tagen im Jahr für<br />

einige Stunden Gas ab. Sie dienen dem Versorger dazu, die tägliche Spitzenlast des<br />

Gasbezugs, die eine entscheidende Preiskomponente im Erdgasbezug ist, möglichst<br />

niedrig zu halten und damit Bezugskosten zu senken. Dazu dient auch eine sehr fle-<br />

xible Betriebsweise der Speicher. An weniger kalten Wintertagen, wenn der Versorger<br />

die eingeplante Bezugshöchstlast durch den normalen Absatz nicht erreicht, wird diese<br />

„offene“ Kapazität zur teilweisen Wiederbefüllung des Speichers genutzt. Damit wird<br />

ein Sicherheitspolster aufgebaut, um auch bei auftretenden Kälteperioden am Ende des<br />

Winters noch genügend Gas zur Brechung der Spitzenlast im Speicher vorrätig zu ha-<br />

ben.<br />

Unter technischen Aspekten kann man ebenfalls zwei Speichertypen unterscheiden:<br />

Porenspeicher (ehemalige Erdöl-Erdgaslagerstätten oder Aquifere) und Salz-Kavernen-<br />

speicher. Während Porenspeicher grundsätzlich zur saisonalen Grundlastabdeckung<br />

dienen, sind die kleineren Kavernenspeicher besonders für den Ausgleich tageszeitli-<br />

cher Spitzenlasten geeignet.<br />

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