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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Vulnerabilitätsanalyse<br />

Wie bereits in der WSKA Kälteanwendungen angemerkt, ist unter Berücksichtigung der<br />

so genannten „Low Energy Solutions“ 37 und mit Blick auf die positiven Umweltwirkun-<br />

gen die Verteilung von Fernwärme als Vorstufe für Kälteanwendungen besonders inte-<br />

ressant. Vor dem Hintergrund des politisch angestrebten Ausbaus der Fernwärmenut-<br />

zung in Bremen (vgl. VA Fernwärme Abschnitt 5.2.3) wird die Anpassungskapazität der<br />

Kälteverteilung und Nachfrage nach Kälteanwendungen durch den Auf- bzw. Ausbau<br />

der KWKK in der MPR HB-OL mittel- bis langfristig als hoch eingeschätzt.<br />

Einsatz effizienter Kühltechnologien für die Nahrungsmittelindustrie, industrielle Pro-<br />

zesse und den Haushaltssektor<br />

Wie im vorigen Abschnitt festgestellt, besteht bei der der Kälteverteilung und Nachfra-<br />

ge nach Kälteanwendungen eine hohe Abhängigkeit von der Entwicklung des Ernäh-<br />

rungsverhaltens, dem Kältebedarf im Groß- und Einzelhandel und im Gastgewerbe<br />

sowie dem Markt für häusliche Kühlgeräte. In der Ernährung konstatieren [VDKL 2008]<br />

den Trend zur verstärkten Nutzung von Tiefkühlkost, der von der Erzeugung über den<br />

Transport und die Lagerung beim Handel bis zur Lagerung in den Haushalten einen<br />

ständig steigenden Kältebedarf hervorruft. Dem könnte mit der schnelleren bzw. brei-<br />

teren Einführung effizienter Kühltechnologien für die Nahrungsmittelindustrie, indus-<br />

trielle Prozesse und den Haushaltssektor entgegengewirkt werden. Gleichzeitig ist aber<br />

z.B. auf dem Markt für häusliche Kühlgeräte ein Trend zu größeren Geräten zu erken-<br />

nen, der die technischen Effizienzgewinne zumindest teilweise wieder zunichte macht.<br />

Sicher spielt hier auch die demografische Entwicklung eine gewisse Rolle. Eine zuneh-<br />

mende Alterung der Bevölkerung und die Abnahme der Kinderzahl werden den Anteil<br />

der Singlehaushalte und damit die durchschnittliche Zahl der Kühlgeräte pro Kopf der<br />

Bevölkerung sowie die Verwendung von Tiefkühlkost weiter steigen lassen. Insgesamt<br />

wird die Anpassungskapazität der Kälteverteilung und Nachfrage nach Kälteanwendun-<br />

gen durch den Einsatz effizienter Kühltechnologien für die Nahrungsmittelindustrie,<br />

industrielle Prozesse und den Haushaltssektor sowohl aus kurz- als auch aus langfris-<br />

tiger Perspektive als tendenziell gering eingeschätzt.<br />

Zeitliche Flexibilität der Kälteanwendungen<br />

„Kälte“ ist eine besondere <strong>Energie</strong>form, die sich viel leichter speichern lässt als z.B.<br />

Strom, mit der Folge, dass zumindest ein Teil der Nutzer bei der Kälteanwendung zeit-<br />

lich flexibel ist. Dieser Effekt kann nicht nur als Ausgleich für die Sensitivität bzw. für<br />

Risiken innerhalb der Wertschöpfungsstufe Kälteanwendungen genutzt werden, son-<br />

dern er scheint sogar das Potenzial zu haben, Lastschwankungen aus der Stromerzeu-<br />

gung durch erneuerbare <strong>Energie</strong>n zu kompensieren. Wie bereits bei der WSKA Lastma-<br />

37 Als Low Exergy Systems werden Wärme- und Kältesysteme bezeichnet, die vorrangig Umweltenergie oder<br />

Abwärme in die Systemtechnik integrieren.

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