22.01.2013 Aufrufe

PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

138<br />

Vulnerabilitätsanalyse<br />

kraftwerks aufgrund der anhaltenden Hitze von 1.345 auf 550 Megawatt gedrosselt.<br />

[Spiegel online 2010] Auch in den Jahren 2003 und 2006 musste in Deutschland im<br />

Sommer aufgrund von anhaltender Hitze und Wasserknappheit die Leistung einiger<br />

Kernkraftwerke reduziert werden. [Kanter 2007] Als Anpassungsmaßnahmen zur Si-<br />

cherung der <strong>Energie</strong>versorgung werden jedoch fallweise Ausnahmeregelungen wasser-<br />

rechtlicher Auflagen erlassen, wie im Sommer des Jahres 2003. [Kemfert 2007]<br />

Da ein Teil der in der MPR HB-OL gelegenen thermischen Kraftwerke aufgrund des ho-<br />

hen Kühlwasserbedarfs sowie zur Absicherung der Rohstoffversorgung in Küsten- oder<br />

Flussnähe gebaut wurden (vgl. Abbildung 4-2), sind diese Kraftwerke zudem empfind-<br />

lich gegenüber Anstiege des Meeresspiegels, Sturmfluten oder Hochwasserereignisse.<br />

Dies gilt insbesondere für das direkt an der Weser gelegene Kernkraftwerk am Standort<br />

Stadland, da das Gebiet entlang der Weser zu einer der vom Hochwasser bedrohten<br />

Regionen in Niedersachsen zählt. [NLWKN 2010] Gemäß Darstellung des zu erwarten-<br />

den Klimawandels in der MPR HB-OL bis zum Jahr 2050 in Kapitel 3.3.2 ist ersichtlich,<br />

dass in der MPR HB-OL bis zum Jahr 2050 mit einem Anstieg des mittleren Meeres-<br />

spiegels, des mittleren Tidehochwassers sowie des Windstaus und damit der Sturm-<br />

flutwasserstände zu rechnen ist. Dadurch wird das Hochwasserrisiko an den Gebieten<br />

entlang der Weser tendenziell zunehmen. Gleichzeitig befindet sich der technische<br />

Hochwasserschutz in Niedersachsen jedoch nach Angaben des Niedersächsischen Lan-<br />

desbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz auf hohem Niveau:<br />

„Mit dem Bau von Deichen, Talsperren und Rückhaltebecken und dem Ausbau<br />

von Gewässern wurde erreicht, dass kleinere Hochwässer heute kaum noch Scha-<br />

den anrichten. Siedlungen, wichtige Verkehrswege und andere wertvolle Anlagen<br />

sind vielerorts auch vor seltenen Hochwasserereignissen geschützt.“ [NLWKN<br />

2010]<br />

Insgesamt wird die Sensitivität der Stromerzeugung aus thermischen Kraftwerken in<br />

der MPR HB-OL gegenüber klimawandelbedingten Auswirkungen daher als gering ein-<br />

geschätzt.<br />

Klimawandelbezogene Sensitivität der Stromerzeugung aus Windenergie- und Photo-<br />

voltaikanlagen in der MPR HB-OL<br />

Wie im vorigen Abschnitt beschrieben können Wind- und Solarenergieanlagen durch<br />

die Erhöhung durchschnittlicher Windgeschwindigkeiten und das häufigere Vorkom-<br />

men von Starkwinden und anderen atmosphärische Einwirkungen (z.B. Blitze, Hagel,<br />

Eislasten) beschädigt werden. Auf See können Sturmfluten und Anstiege des Meeres-<br />

spiegels zu Beschädigungen von offshore WEA führen. Gemäß regionaler Klimaprojek-<br />

tionen ist in der MPR HB-OL mit einer Zunahme atmosphärischer Störungen zu rechnen<br />

(vgl. Abschnitt 3.3.2). Aufgrund der ansteigenden Jahresmitteltemperatur erwarten die<br />

Bearbeiter vermehrt Störungen durch Blitze und seltener durch Hagel, Eis oder Schnee.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!