PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
kraftwerks aufgrund der anhaltenden Hitze von 1.345 auf 550 Megawatt gedrosselt.<br />
[Spiegel online 2010] Auch in den Jahren 2003 und 2006 musste in Deutschland im<br />
Sommer aufgrund von anhaltender Hitze und Wasserknappheit die Leistung einiger<br />
Kernkraftwerke reduziert werden. [Kanter 2007] Als Anpassungsmaßnahmen zur Si-<br />
cherung der <strong>Energie</strong>versorgung werden jedoch fallweise Ausnahmeregelungen wasser-<br />
rechtlicher Auflagen erlassen, wie im Sommer des Jahres 2003. [Kemfert 2007]<br />
Da ein Teil der in der MPR HB-OL gelegenen thermischen Kraftwerke aufgrund des ho-<br />
hen Kühlwasserbedarfs sowie zur Absicherung der Rohstoffversorgung in Küsten- oder<br />
Flussnähe gebaut wurden (vgl. Abbildung 4-2), sind diese Kraftwerke zudem empfind-<br />
lich gegenüber Anstiege des Meeresspiegels, Sturmfluten oder Hochwasserereignisse.<br />
Dies gilt insbesondere für das direkt an der Weser gelegene Kernkraftwerk am Standort<br />
Stadland, da das Gebiet entlang der Weser zu einer der vom Hochwasser bedrohten<br />
Regionen in Niedersachsen zählt. [NLWKN 2010] Gemäß Darstellung des zu erwarten-<br />
den Klimawandels in der MPR HB-OL bis zum Jahr 2050 in Kapitel 3.3.2 ist ersichtlich,<br />
dass in der MPR HB-OL bis zum Jahr 2050 mit einem Anstieg des mittleren Meeres-<br />
spiegels, des mittleren Tidehochwassers sowie des Windstaus und damit der Sturm-<br />
flutwasserstände zu rechnen ist. Dadurch wird das Hochwasserrisiko an den Gebieten<br />
entlang der Weser tendenziell zunehmen. Gleichzeitig befindet sich der technische<br />
Hochwasserschutz in Niedersachsen jedoch nach Angaben des Niedersächsischen Lan-<br />
desbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz auf hohem Niveau:<br />
„Mit dem Bau von Deichen, Talsperren und Rückhaltebecken und dem Ausbau<br />
von Gewässern wurde erreicht, dass kleinere Hochwässer heute kaum noch Scha-<br />
den anrichten. Siedlungen, wichtige Verkehrswege und andere wertvolle Anlagen<br />
sind vielerorts auch vor seltenen Hochwasserereignissen geschützt.“ [NLWKN<br />
2010]<br />
Insgesamt wird die Sensitivität der Stromerzeugung aus thermischen Kraftwerken in<br />
der MPR HB-OL gegenüber klimawandelbedingten Auswirkungen daher als gering ein-<br />
geschätzt.<br />
Klimawandelbezogene Sensitivität der Stromerzeugung aus Windenergie- und Photo-<br />
voltaikanlagen in der MPR HB-OL<br />
Wie im vorigen Abschnitt beschrieben können Wind- und Solarenergieanlagen durch<br />
die Erhöhung durchschnittlicher Windgeschwindigkeiten und das häufigere Vorkom-<br />
men von Starkwinden und anderen atmosphärische Einwirkungen (z.B. Blitze, Hagel,<br />
Eislasten) beschädigt werden. Auf See können Sturmfluten und Anstiege des Meeres-<br />
spiegels zu Beschädigungen von offshore WEA führen. Gemäß regionaler Klimaprojek-<br />
tionen ist in der MPR HB-OL mit einer Zunahme atmosphärischer Störungen zu rechnen<br />
(vgl. Abschnitt 3.3.2). Aufgrund der ansteigenden Jahresmitteltemperatur erwarten die<br />
Bearbeiter vermehrt Störungen durch Blitze und seltener durch Hagel, Eis oder Schnee.