PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
nen erhebliche Einsparpotentiale beim Primärenergieeinsatz (und den CO2-Emissionen)<br />
für die Kälteerzeugung und Klimatisierung realisiert werden. [KKA 2010] Gemäß [BINE<br />
2006, S. 1] verursachen mit Wärme angetriebene Kältemaschinen 30 % geringere Koh-<br />
lendioxidemissionen als Strom betriebene Kompressionskältemaschinen. Für die höhe-<br />
re <strong>Energie</strong>effizienz ist vor allem die Nutzung von sonst ungenutzter Abwärme und<br />
kostenloser Solarwärme als Antriebsenergie für Kältemaschinen vielversprechend. [BI-<br />
NE 2006, S. 3] Solare Kühlung macht nahezu CO2-neurale Kühlung von Gebäuden<br />
möglich. [BINE 2006, S. 1] Kältenetze bieten mit ihrem hohen und stetigen Kältebedarf<br />
günstige Voraussetzungen, um innovative Kältetechnik wirtschaftlich einzusetzen. Und<br />
gut gedämmte Gebäude können durch passive Kühlsysteme ein angenehmes Raumkli-<br />
ma ohne Strom verbrauchende Klimaanlage schaffen. [BINE 2006, S. 1]<br />
Im Abschnitt WSKA Kälteanwendungen wurde das Klimahaus <strong>Bremer</strong>haven 8° Ost als<br />
ein eindrucksvolles Beispiel für die Kombination verschiedenster innovativer Kältetech-<br />
niken beschrieben. Ein weiteres prominentes Beispiel für Gebäude mit innovativer Käl-<br />
teversorgung ist das Reichstagsgebäude in Berlin. Dort werden Absorptionskältema-<br />
schinen und Aquiferspeicher eingesetzt, um winterliche Kälte in einer wasserführenden<br />
Schicht für warme Sommertage zu speichern. [BINE 2006, S. 3]<br />
Die beschriebenen Effizienztechnologien weisen jedoch in Bezug auf ihre Umsetzung<br />
in der MPR HB-OL unterschiedliche Potenziale auf und sind in hohem Maße abhängig<br />
von ihrer politischen Förderung. Zudem sehen die Bearbeiter bei der Entwicklung der<br />
Anwendungstechniken zur Kühlung bzw. Klimatisierung einen Unterschied zwischen<br />
der Entwicklung in den Städten und in den ländlichen Regionen der MPR HB-OL. Denn<br />
der Einsatz hocheffizienter Technologien wie KWKK, zentrale Kälteerzeugung, Kälte-<br />
speicherung und der Aufbau von Kältenetzen setzt einen konzentriert auftretenden<br />
hohen Kältebedarf sowie KWK-Anlagen und/oder Wärmenetze voraus, die in städti-<br />
schen Gebieten häufiger anzutreffen sind als in ländlichen Regionen.<br />
Tabelle 5-31 gibt eine abschließende Übersicht über die beschriebenen Trends bezüg-<br />
lich der erwarteten Entwicklung der Nachfrage nach Kälteanwendungen und der tech-<br />
nischen Entwicklung im Bereich der Kälteerzeugung in der MPR HB-OL.<br />
Das Ergebnis der VA für die Kälteverteilung und Nachfrage nach Kälteanwendungen in<br />
der MPR HB-OL ist in Tabelle 5-32abgebildet. Vor dem Hintergrund der aufgeführten<br />
Aspekte wird die klimawandelbezogene Vulnerabilität der Kälteverteilung und Nachfra-<br />
ge nach Kälteanwendungen in der MPR HB-OL, insgesamt als gering eingeschätzt, da<br />
den als gering eingestuften potenziellen klimawandelbezogenen Auswirkungen eine<br />
mittlere Anpassungskapazität gegenübersteht. Die Bearbeiter gehen davon aus, dass<br />
der temperaturbedingte Nachfrageanstieg durch einen effizienzbedingten Nachfrage-<br />
rückgang abgeschwächt wird und durch die technische Entwicklung im Bereich der<br />
Kälteerzeugung sowie einen vermehrten Einsatz von regenerativen <strong>Energie</strong>n und Ener-<br />
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