PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
Terminal unweit des Ferngastransportnetzes und des Kavernenspeichers in Etzel liegt,<br />
so dass nur eine Pipeline von rund 30 Kilometer Länge zu bauen ist, um den Erdgas-<br />
speicher Etzel zu erreichen. Mitte 2008 hat E.ON Ruhrgas jedoch die Planungen für das<br />
Hafenterminal „Voslapper Groden“ aufgrund noch ausstehender Genehmigungen und<br />
„zu geringem Interesse an festen langfristigen Kapazitätsbuchungen für das Termi-<br />
nal“ vorerst verschoben. [dpa 2008] und [Heitker 2008]<br />
Der bisher nächstgelegene LNG-Terminal zur MPR HB-OL befindet sich somit derzeit in<br />
Zeebrügge in Belgien. In der Nähe der MPR HB-OL sind aktuell jedoch nach [Wikipedia<br />
2010d] in den Niederlanden drei LNG-Terminals in Eemshaven und Rotterdam und in<br />
Polen ein LNG-Terminal in Swinemünde im Aufbau. Durch den Bau dieser Terminals<br />
entsteht einerseits Konkurrenz für das in der MPR-HB-OL geplante LNG-Terminal. An-<br />
dererseits ist mit dem Bau jedoch mittel- bis langfristig mit einer Belebung auf dem<br />
Gasmarkt und einer zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit des LNG Bezugs in die MPR<br />
HB-OL zu rechnen. Die Anpassungskapazität der Versorgung der MPR HB-OL mit Gas<br />
als Primärenergie durch den Import von LNG Gas wird daher kurzfristig als gering, mit-<br />
tel- bis langfristig jedoch als hoch eingeschätzt.<br />
Ausbau der Strom- und Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer <strong>Energie</strong>n<br />
Wie bereits im Rahmen der VA Kohle als Primärenergieträger dargestellt, besteht eine<br />
weitere Anpassungskapazität im Hinblick auf das betrachtete Untersuchungssystem<br />
darin, die <strong>Energie</strong>erzeugung in der MPR HB-OL von Gas auf andere <strong>Energie</strong>träger um-<br />
zustellen. Wie im Abschnitt Exposition erwähnt, wird aus Klimaschutzaspekten von<br />
politischer Seite insbesondere der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n in der MPR HB-OL angestrebt (vgl. hierzu auch den Exkurs zur Entwicklung<br />
der Strom- und Wärmeversorgung aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n und Kraft-Wärme-<br />
Kopplung in der MPR HB-OL in Abschnitt 2.3.2). Die zunehmende Nutzung erneuerba-<br />
rer <strong>Energie</strong>n in der MPR HB-OL zur regionalen Strom- und Wärmeerzeugung kann im<br />
Bereich der Wertschöpfungsstufen Roh- und Brennstoffversorgung sowie Logistik und<br />
Transport auch die Abhängigkeit von Gasimporten und -transporten schmälern.<br />
Dem Ausbau der Strom- und Wärmeversorgung mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>n „als Er-<br />
satz“ für die Strom- und Wärmeversorgung auf Basis von Gas stehen jedoch etliche<br />
Vorteile der Versorgung auf Basis von Gas entgegen. Zum ersten haben GuD-<br />
Kraftwerke im Vergleich zu anderen fossil-thermischen Erzeugungsanlagen die ge-<br />
ringsten spezifischen CO2-Emissionen. [VGB powertech 2007] Zum zweiten ist die öf-<br />
fentliche Akzeptanz von Gaskraftwerken in Deutschland deutlich höher als die Akzep-<br />
tanz von Kohlekraftwerken. Im Gegensatz zu geplanten Kohlekraftwerken gibt es In<br />
Deutschland etliche Neubauprojekte von GuD-Kraftwerken, die ohne (nennenswerte)<br />
Proteste ablaufen. Zum dritten weisen GuD-Kraftwerke im Vergleich zu anderen fossil-<br />
thermischen Kraftwerken deutliche Vorteile im Hinblick auf ihre Kombinierbarkeit mit<br />
dem Ausbau von Windenergie auf. Mit steigendem Anteil regenerativer <strong>Energie</strong>n an der