PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
zur Zeit der Mittagsspitze des Stromverbrauchs mit frischer Kälte versorgt wird oder in<br />
einer Schwachlastzeit in der Nacht. Ähnliches gilt, natürlich im Rahmen jeweils ganz<br />
konkreter Sollvorgaben, für den Kältebedarf im Groß- und Einzelhandel und im Gast-<br />
gewerbe. Insgesamt wird die strukturelle Sensitivität der Kälteverteilung und Nachfrage<br />
nach Kälteanwendungen in der MPR HB-OL in Bezug auf ihre Anwendungsstruktur da-<br />
her als vergleichsweise gering eingestuft.<br />
Substitutionsmöglichkeiten<br />
Die strukturelle Sensitivität der Kälteverteilung und Nachfrage nach Kälteanwendungen<br />
in der MPR HB-OL wird ferner durch die Substitutionsmöglichkeiten der Kälteverteilung<br />
und Kälteanwendungen bestimmt. Grundsätzlich kann die dezentrale Kältebereitstel-<br />
lung in der MPR HB-OL durch eine zentrale Kälteerzeugung und -verteilung substitu-<br />
iert werden. Der dafür notwendige Aufbau eines Kältenetzes in der MPR HB-OL ist je-<br />
doch vergleichsweise zeit- und kostenintensiv, so dass diese Option – wenn über-<br />
haupt- nur mit langfristiger Perspektive realisierbar wäre. Die strukturelle Sensitivität<br />
der Kälteverteilung und Nachfrage nach Kälteanwendungen in der MPR HB-OL wird in<br />
Bezug auf ihre Substitutionsmöglichkeit daher als gering eingestuft.<br />
Nachfragerstruktur<br />
Gemäß Darstellung in der WSKA Kälteanwendungen, verteilt sich die Nachfrage nach<br />
Kälte im Schwerpunkt auf die Anwendungsbereiche Nahrungsmittel, Industriekälte und<br />
Klimatisierung und wird nicht nur in Deutschland sondern auch in der MPR HB-OL<br />
durch den Nahrungsmittelbereich dominiert. Dessen Gesamtkältebedarf belief sich in<br />
Deutschland im Jahr 2002 auf knapp 110.000 GWh/a bzw. zwei Drittel des Gesamtkäl-<br />
tebedarfs. [BINE 2006, S. 2] Im Hinblick auf die Sensitivität der Kälteverteilung und<br />
Nachfrage nach Kälteanwendungen besteht daher eine hohe Abhängigkeit von der<br />
Entwicklung des Ernährungsverhaltens (z.B. Tiefkühlkost), dem Kältebedarf im Groß-<br />
und Einzelhandel und im Gastgewerbe sowie dem Markt für häusliche Kühlgeräte. Auf-<br />
grund der ermittelten Marktmacht des Nahrungsmittelsektors wird die strukturelle<br />
Empfindlichkeit der Kälteverteilung und Nachfrage nach Kälteanwendungen in der MPR<br />
HB-OL gegenüber der Nachfragerstruktur in der MPR HB-OL als hoch eingeschätzt.<br />
Tabelle 5-29 gibt eine Übersicht über die Sensitivitäten der Kälteverteilung und Nach-<br />
frage nach Kälteanwendungen in der MPR HB-OL gegenüber den ermittelten klimawan-<br />
delbedingten und strukturellen Einflussfaktoren. Vor dem Hintergrund der aufgeführ-<br />
ten Aspekte zur Exposition und Sensitivität, werden die potenziellen strukturellen<br />
Auswirkungen auf die Kälteverteilung und Nachfrage nach Kälteanwendungen in der<br />
MPR HB-OL, die sich als Durchschnittswert der in der Tabelle aufgeführten strukturel-<br />
len Sensitivitäten ergeben (vgl. Abschnitt 5.1), als mittel eingeschätzt. Demgegenüber<br />
werden die potenziellen klimawandelbedingten Auswirkungen, die sich als Durch-<br />
schnittswert der in der Tabelle aufgeführten klimawandelbezogenen Sensitivitäten er-<br />
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