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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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5.2.3.4. Vulnerabilität<br />

176<br />

Vulnerabilitätsanalyse<br />

Zur Beurteilung der Vulnerabilität der Fernwärmeerzeugung und –verteilung in der MPR<br />

HB-OL werden abschließend die potenziellen Auswirkungen der ermittelten Anpas-<br />

sungskapazität gegenübergestellt. Hierzu erfolgt keine detaillierte Gegenüberstellung<br />

der bereits beschriebenen Aspekte. Vielmehr werden diejenigen Aspekte, die aus Sicht<br />

der Bearbeiter bezüglich der weiteren Entwicklung der Fernwärmeerzeugung und<br />

–verteilung in der MPR HB-OL als zentral eingeschätzt werden, betrachtet. Hierzu zäh-<br />

len aus Sicht der Bearbeiter insbesondere die Auswirkungen, die sich aus den Zielen<br />

der <strong>Energie</strong>effizienzpolitik für die Entwicklung der Nachfrage nach Fernwärme und für<br />

den Ausbau der Fernwärmeerzeugung und –verteilung in der MPR HB-OL ergeben.<br />

Wie bereits einleitend beschrieben, führen die weltweiten Veränderungen des Klimas<br />

auf Ebene der EU-Gesetzgebung zu einer verschärften Klimaschutz- und <strong>Energie</strong>effi-<br />

zienzpolitik, die u.a. auf den Einsatz von Hocheffizienztechnologien abzielt. In Bezug<br />

auf die WSK Fernwärme resultiert daraus grundsätzlich der politische Wunsch eines<br />

vermehrten Fernwärmeeinsatzes, da Fernwärme im Vergleich der Wärmeversorgungs-<br />

systeme höchst energieeffizient und Klima schonend ist. Die Erschließung der Chancen,<br />

die mit einem Fernwärmeausbau verbundenen sind, erfordert jedoch aus Sicht der Be-<br />

arbeiter eine wesentlich stärkere politische Förderung der Entwicklung der Fernwärme-<br />

versorgung. Derzeit scheint es so, als würden wir in Deutschland gewissermaßen einen<br />

„Paradigmawechsel“ benötigen, bis die Fernwärmeversorgung nicht nur in den Städten,<br />

sondern auch in ländlichen Regionen für die <strong>Energie</strong>wirtschaft und für die Verbraucher<br />

in die Rolle einer wirtschaftlich interessanten Alternative hineinwächst, wie das heute<br />

schon in Dänemark der Fall ist. [Schulz 2007, S. 36] Eine Einschätzung, ob/wann ein<br />

solcher Paradigmenwechsel in Deutschland erfolgen könnte, der zu Veränderung pla-<br />

nerischer Rahmenbedingungen wie bspw. die Einführung eines Anschluss- und Benut-<br />

zungszwanges von Fernwärme in der MPR HB-OL führen könnte, kann im Rahmen die-<br />

ser Studie leider nicht vorgenommen werden.<br />

Die Bearbeiter erwarten jedoch mittelfristig förderliche Ausgangsbedingungen für ei-<br />

nen solchen Paradigmenwechsel und eine höhere Durchsetzbarkeit der Fernwärmnut-<br />

zung beim Verbraucher, dadurch dass sich die Primärenergieträger Erdgas und Mine-<br />

ralöl aufgrund knapper werdender Ressourcen und einer steigenden weltweiten Nach-<br />

frage verteuern werden und Fernwärme im Vergleich der Substitute wirtschaftlich kon-<br />

kurrenzfähiger wird. Im Jahr 2009 erneuerte und verschärfte die Internationale Ener-<br />

gieagentur (IEA) ihre Warnung vor einem möglichen, durch das globale Ölfördermaxi-<br />

mum („peak oil“) wie durch weiter steigenden Bedarf bedingten weiteren Ölpreis-<br />

Anstieg und gab 2020 als Zeitpunkt für das Fördermaximum an. [The Eonomist 2009]<br />

Hinsichtlich eines möglichen Ersatzes der Wärmeversorgung mit Mineralöl durch Fern-<br />

wärme in der MPR HB-OL ist jedoch unklar, inwieweit die räumliche Verteilung der öl-<br />

beheizten Häuser und Gewerbeimmobilien in der MPR HB-OL die für den Aufbau einer

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