PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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Vulnerabilitätsanalyse<br />
geringere Wärmebedarf eine sinkende Stromnachfrage bedingen. Jedoch gehen die<br />
Bearbeiter davon aus, dass ein solcher Nachfragerückgang aufgrund einer angenom-<br />
menen geringen Verbreitung von Elektroheizungen in der MPR HB-OL vergleichsweise<br />
gering ausfallen wird (vgl. VA Fernwärme Abschnitt 5.2.3).<br />
Eine spürbare saisonale Veränderung der Stromnachfrage aufgrund einer Mediterani-<br />
sierung des Lebensstils (vgl. VA dezentrales Lastmanagement Abschnitt 5.4.2) in der<br />
MPR HB-OL wird daher als sehr wahrscheinlich erachtet, ohne dass diese Nachfrage-<br />
veränderung näher quantifiziert werden kann. Die Sensitivität der Stromerzeugung und<br />
–verteilung in der MPR HB-OL gegenüber einer klimawandelbedingten saisonalen Ver-<br />
änderung der Stromnachfrage wird daher kurzfristig als gering, mittel- bis langfristig<br />
jedoch als mittel eingeschätzt.<br />
Effizienzbedingter Rückgang der Stromnachfrage<br />
Die Entwicklung der Stromversorgung in der MPR HB-OL ist insbesondere abhängig<br />
von der Entwicklung der Stromnachfrage in der Region. Über die Struktur der Strom-<br />
nachfrage konnten im Rahmen der WSKA Strom leider keine Aussagen gemacht werden<br />
(vgl. Abschnitt 4.2.1). Durch die Umsetzung der EU-<strong>Energie</strong>effizienzziele könnte zu-<br />
künftig jedoch ein effizienzbedingter Rückgang der Stromnachfrage in allen<br />
Verbrauchssektoren in der MPR HB-OL resultieren.<br />
Die <strong>Energie</strong>- und Klimaschutzszenarien für das Land Bremen (2020) zeigen, dass die<br />
effizienzbedingte Entwicklung der Stromnachfrage vorrangig im Sektor Haushalte und<br />
Gewerbe/Handel/Dienstleistungen zu spürbaren Einsparungen führen wird, während<br />
im Sektor Industrie - und hier wieder besonders in der Stahlindustrie - die mittel- und<br />
langfristig als steigend erwarteten Produktionsmengen mögliche Effizienzsteigerungen<br />
überkompensieren. Für das Land Bremen wurde in [SUBVE 2010] im Referenzszenario<br />
ein Rückgang der Stromnachfrage von 3.400 GWh im Jahr 2005 auf 3.100 GWh im Jahr<br />
2020 geschätzt (ohne Stahlindustrie). Im so genannten Klimaschutzszenario soll die<br />
Stromnachfrage von 3.400 GWh im Jahr 2005 auf rund 2.700 GWh im Jahr 2010 fallen.<br />
Das entspräche einem Rückgang um rund 20% in 15 Jahren. Dabei wurde für den Sek-<br />
tor Industrie im Referenzszenario ein Anstieg um 6%, im Klimaschutzszenario ein<br />
Rückgang um 5% geschätzt, für den Sektor HH+GHD wird im Referenzszenario ein<br />
Rückgang um 15% und im Klimaschutzszenario ein Rückgang um 26% erwartet.<br />
Die Entwicklung der Stromnachfrage in der MPR HB-OL ist jedoch von vielen weiteren<br />
Faktoren abhängig, wie bspw. die Entwicklung der privaten Eigenerzeugung, die de-<br />
mografische Entwicklung, die Entwicklung der Anzahl Singlehaushalte sowie die Nut-<br />
zung elektrischer Großgeräte im Gewerbe- und Haushaltssektor. Vor dem skizzierten<br />
Hintergrund kann daher keine klare Einschätzung der Sensitivität erfolgen.