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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Vulnerabilitätsanalyse<br />

Nachfragestruktur, Verschiebung der Lastkurve im Tagesverlauf, höheres Risiko von<br />

Netzinstabilitäten und –ausfällen). Im Rahmen der Studie können die aufgeführten Ef-<br />

fekte zwar nicht quantifiziert werden. Die Bearbeiter gehen jedoch davon aus, dass die<br />

beschriebenen Auswirkungen bereits in der Vergangenheit - zumindest temporär in<br />

Hitzeperioden aufgetreten- sind, so dass in der MPR HB-OL entsprechende Anpas-<br />

sungsmechanismen bestehen und dass die temperaturbedingte Veränderung der<br />

Nachfragestrukturen insgesamt „gemäßigt“ ausfallen wird. Zudem erhöht eine Zunah-<br />

me von Kühlanlangen in der MPR HB-OL auch das Potenzial, zeitlich flexible Stroman-<br />

wendungen zu nutzen (vgl. WSKA Lastmanagement). Die Sensitivität des dezentralen<br />

Lastmanagements gegenüber temperaturbedingten Veränderungen der Nachfrage-<br />

strukturen in der MPR HB-OL wird daher als gering eingeschätzt.<br />

Zunahme dezentraler Einspeisung<br />

Gemäß Exkurs „Entwicklung der Strom- und Wärmeversorgung aus erneuerbaren Ener-<br />

gien und Kraft-Wärme-Kopplung in der MPR HB-OL“ (vgl. Abschnitt 3.2.3) ist ersicht-<br />

lich, dass auch in der MPR HB-OL der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n und KWK politisch gewünscht ist. Daher rechnen die Bearbeiter bis zum Jahr<br />

2050 mit einer starken Zunahme der dezentralen Stromerzeugung und –einspeisung<br />

aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern und dezentralen KWK-Anlagen. Für den sicheren Be-<br />

trieb der <strong>Energie</strong>versorgung spielt schon heute das Management der dezentralen Ener-<br />

gieerzeugungsanlagen, insbesondere solcher auf Basis fluktuierender erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong>träger, eine bedeutende Rolle auch in der MPR HB-OL.<br />

In einer Zukunft mit einem stark steigenden Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>n an der Stro-<br />

merzeugung müssen diese <strong>Energie</strong>managementsysteme mit den Systemen des dezen-<br />

tralen Lastmanagements zusammengeführt werden, weil nur durch die gleichzeitige<br />

Optimierung von Stromerzeugung und Stromverbrauch sowohl Versorgungssicherheit<br />

als auch größtmögliche Nutzung der erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen erreicht werden<br />

können. [BINE 2008] Hinweise darauf, wie sich das dezentrale Lastmanagement zu-<br />

künftig entwickeln kann, sind anhand der „Modellregion Cuxhaven“ 38 ersichtlich. Im<br />

Rahmen der Modellregion arbeitet EWE AG seit 2008 an der Idee, auf einem regionalen<br />

„Marktplatz für Strom“ alle Akteure (Erzeuger, Verbraucher, <strong>Energie</strong>dienstleister und<br />

Netzbetreiber) zusammenzuführen. Innerhalb dieser Studie kann nicht abgeschätzt<br />

werden, in welchem Tempo und mit welcher Qualität in der MPR HB-OL eine Zusam-<br />

menführung von <strong>Energie</strong>managementsystemen und Systemen des dezentralen Lastma-<br />

nagements erfolgen wird. Zwar ist aufgrund der erwarteten Zunahme der dezentralen<br />

Einspeisung die Notwendigkeit zum Handeln gegeben. Gleichzeitig erfordert eine Ver-<br />

änderung bzw. Modifizierung des bestehenden Systems aber auch innovations- und<br />

38 Weitere Informationen zu dem von der Bundesregierung geförderten Pilotprojekt „eTelligence“ finden<br />

sich in der WSKA dezentrales Lastmanagement.

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