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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Vulnerabilitätsanalyse<br />

Möglichkeit, das Lastmanagement als eigenständige (<strong>Energie</strong>-)Dienstleistung zu ver-<br />

markten. Aus Sicht der Bearbeiter könnte sich die Zahl der Akteure in Zukunft, z.B.<br />

aufgrund stärkerer ökonomischer Anreize (größere Preisunterschiede zwischen<br />

Schwachlast- und Hochlastzeiten) erhöhen. Das [EnWG 2005, §40 Strom- und Gas-<br />

rechnungen, Tarife] fordert diesbezüglich von jedem <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />

spätestens bis zum 30. Dezember 2010 das Angebot eines Stromtarifs, „der einen An-<br />

reiz zu <strong>Energie</strong>einsparung oder Steuerung des <strong>Energie</strong>verbrauchs setzt“. Zudem ist<br />

mittel- bis langfristig das Auftreten von Akteuren denkbar, die verschiedene Endnutzer<br />

zusammenfassen und die dadurch entstehende größere verschiebbare Last z.B. auf<br />

dem Regelenergiemarkt anbieten. Die Anpassungskapazität durch Vermarktung des<br />

dezentralen Lastmanagements als eigenständige Dienstleistung in der MPR HB-OL wird<br />

mittel- bis langfristig daher als hoch eingeschätzt.<br />

Reduktion des Primärenergieeinsatzes<br />

Wie bereits in der WSKA dargestellt, führt dezentrales Lastmanagement nicht (primär)<br />

zu mehr oder weniger <strong>Energie</strong>einsatz, sondern nur zu einer zeitlichen Verlagerung des<br />

Stromeinsatzes. Im großen Stil könnte die zeitliche Lastverlagerung allerdings insbe-<br />

sondere unter Berücksichtigung des wachsenden Anteils erneuerbarer <strong>Energie</strong>n an der<br />

Stromerzeugung in Zukunft spürbaren Einfluss auf die eingesetzten Primärenergie-<br />

mengen haben. Wenn es durch Lastmanagement gelingt, ansonsten nicht nutzbare<br />

Stromerzeugung aus Wind und PV [Weber und Ziems 2009] z.B. für die Kälteerzeugung<br />

oder das Beladen von Batterien für Elektromobile zu verwenden, müssen diese Strom-<br />

mengen nicht mehr in fossilen oder nuklearen Kraftwerken erzeugt werden, was mit<br />

einer Reduktion der entsprechenden Primärenergieeinsätze verbunden wäre. Da diese<br />

Entwicklung aus Klimaschutzaspekten politisch gewünscht ist, wird die Anpassungska-<br />

pazität des dezentralen Lastmanagements im Hinblick auf eine mit dem Lastmanage-<br />

ment einhergehende Reduktion des Primärenergieeinsatzes in der MPR HB-OL mittel-<br />

bis langfristig als hoch eingeschätzt<br />

Vorteile für die Stromerzeugung und die Netzbetreiber<br />

Lastmanagement spielt in der <strong>Energie</strong>wirtschaft gemäß [Katalyse 2010] eine wichtige<br />

Rolle, da hierdurch Kraftwerkskapazitäten besser ausgelastet bzw. der Neubau weiterer<br />

Kraftwerke vermieden werden kann. Wie bereits in der WSKA erwähnt, bietet das (de-<br />

zentrale) Lastmanagement daher auch erhebliche Vorteile für die Stromerzeugung und<br />

für die Netzbetreiber. Die durch das Lastmanagement erreichbare Reduzierung der<br />

Höchstlast in einer ganzen Versorgungsregion kann den Ausbau von Erzeugungskapa-<br />

zitäten sowie die Verstärkung oder den Ausbau von Stromnetzen überflüssig machen<br />

oder zumindest zeitlich hinauszögern [Leprich et al 2005, S. 51], die Stromproduktion<br />

vergleichmäßigen und dadurch die spezifischen Emissionen der fossilen Stromerzeu-<br />

gung einzelner Kraftwerke und des gesamten Kraftwerksparks senken. Das sind gute<br />

Gründe dafür, dass sich nicht nur die Nutzer, sondern die gesamte <strong>Energie</strong>wirtschaft,

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