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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Vulnerabilitätsanalyse<br />

HB-OL hervorrufen sowie im Winter einen sinkenden Wärmebedarf bedingen. Die dar-<br />

aus resultierende Veränderung der Nachfragestruktur von Privathaushalten und In-<br />

dustriekunden [IÖW 2009b] ist – insbesondere im Sommer - mit einer Verschiebung<br />

der Lastkurve im Tagesverlauf verbunden. Dies führt nach [BMBF 2004] zu einer stär-<br />

keren Notwendigkeit, das dezentrale Lastmanagement zu optimieren, um Nachfrage-<br />

schwankungen besser vorherzusagen und auffangen zu können und daraus einen wirt-<br />

schaftlichen Nutzen für die Beteiligten gewinnen zu können. Zudem könnte nach [BMU<br />

2008b] ein höherer Elektrizitätsbedarf zur Kühlung besonders in Zeiten mit einge-<br />

schränkter Produktionsmöglichkeit entstehen, da Hitzeperioden häufig mit einer Ein-<br />

schränkung des Kühlwasserangebots und einer Abnahme des Wirkungsgrades thermi-<br />

scher Kraftwerke einhergehen (vgl. Abschnitt 3.3.1.3). Insbesondere in Hitzeperioden<br />

resultiert aus diesem Zusammenwirken daher ein höheres Risiko von Netzinstabilitäten<br />

und –ausfällen.<br />

Auch für das dezentrale Lastmanagement in der MPR HB-OL ergeben sich dauerhaft<br />

globale Auswirkungen durch die weltweiten Veränderungen des Klimas und den damit<br />

verbundenen drohenden Klimawandel, der auf Ebene der EU-Gesetzgebung zu einer<br />

verschärften Klimaschutz- und <strong>Energie</strong>effizienzpolitik geführt hat bzw. führt. War noch<br />

vor zehn Jahren die Stromflussrichtung von den zentralen Großkraftwerken zu den<br />

Kunden auf der Mittelspannungsebene (Industrie und Gewerbe) und auf der Nieder-<br />

spannungsebene (Kleingewerbe und private Haushalte) eindeutig vorgegeben, so hat<br />

sich seitdem die Zahl der Stromeinspeiser, insbesondere aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n,<br />

auf den beiden unteren Spannungsebenen stark erhöht. Eine weitere starke Zunahme<br />

wird erwartet. Gleichzeitig sollen aus Klimaschutzgründen der Stromverbrauch sinken<br />

und dezentrale KWK-Potenziale umfassend genutzt werden. Das stellt große Anforde-<br />

rungen an die Sicherstellung der Stromqualität in den Verteilungsnetzen. Spannung<br />

und Frequenz können bei einer Zunahme der dezentralen Einspeisung aus fluktuieren-<br />

den erneuerbaren <strong>Energie</strong>n nur durch aufwendige technische Maßnahmen und den<br />

Aufbau eines umfassenden Netz- und <strong>Energie</strong>managements erreicht werden. Eine be-<br />

sondere Herausforderung stellt hierbei der aus Klimaschutzgesichtspunkten ange-<br />

strebte Ausbau der offshore Windenergienutzung an der norddeutschen Küste dar.<br />

Zum einen bedingt dieser eine fluktuierende Einspeisung „im großen Stil“. Zum ande-<br />

ren kann eine potenzielle Zunahme der Windgeschwindigkeiten und Sturmintensitäten<br />

in der MPR HB-OL mit einer Veränderung der Lastkurven von offshore Windenergiean-<br />

lagen in der MPR einhergehen, die durch zunehmende Spitzenlasten zu einem erhöh-<br />

ten Bedarf an Speicher- und Regelenergie führen könnte. In Konsequenz ergibt sich<br />

auch aus den globalen Auswirkungen des Klimawandels die Notwendigkeit, das dezen-<br />

trale Lastmanagements in der MPR HB-OL auszubauen.<br />

Tabelle 5-33 gibt eine Übersicht über die klimawandelbedingten Auswirkungen auf das<br />

dezentrale Lastmanagement in der MPR HB-OL.

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