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PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut

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Vulnerabilitätsanalyse<br />

Fernwärmeversorgung notwendige Wärmedichte aufweist. Ferner ist davon auszugehen,<br />

dass sich der Ausbau des Fernwärmenetz und –angebots aufgrund der hohen Vertei-<br />

lungsnetzinvestitionen auch zukünftig auf die Nähe der großen Wärmeerzeuger (Kraft-<br />

werksstandorte und MHKW) und Gebiete mit hohem spezifischen Wärmebedarf pro km<br />

beschränken wird.<br />

Dem unter <strong>Energie</strong>effizienzgesichtspunkten gewünschten Ausbau von Fernwärmenet-<br />

zen in der MPR HB-OL steht jedoch ein energieeffizienzbedingter Rückgang der Fern-<br />

wärmenachfrage gegenüber, der wiederum zu einem Anstieg der Fernwärmepreise und<br />

damit zu einer sinkenden Wirtschaftlichkeit von Fernwärme im Vergleich zu Konkur-<br />

renzenergien in der MPR HB-OL führen könnte. Diesbezüglich erwartet auch das Pro-<br />

jekt „<strong>Energie</strong>- und Klimaschutzszenarien für das Land Bremen (2020)“, dass das ermit-<br />

telte Ausbaupotenzial für Fernwärme im Land Bremen durch den negativen Einfluss des<br />

erwarteten Nachfragerückgangs für Fernwärme eingeschränkt wird. Der Einfluss durch<br />

den Nachfragerückgang ist gemäß [SUBVE 2010, S. 36] so groß, dass er durch die be-<br />

schriebenen Zugewinne aus Netzerweiterung und Neuanschlüssen nicht aufgefangen,<br />

sondern nur gemildert werden kann. Selbst bei einer erfolgreichen Umsetzung der ge-<br />

nannten zusätzlichen Ausbaumaßnahmen würde sich der erwartete Rückgang des<br />

Fernwärmeabsatzes um rund 140 GWh im Land Bremen zwischen 2005 und 2020 nur<br />

auf rund 90 GWh verringern. [SUBVE 2010, S. 36] Tabelle 5-18 gibt eine abschließende<br />

Übersicht über die beschriebenen Auswirkungen der <strong>Energie</strong>ffizienzpolitik auf Ausbau<br />

und Nachfrage nach Fernwärme in der MPR HB-OL.<br />

Das Ergebnis der VA für die Fernwärmeerzeugung und –verteilung in der MPR HB-OL<br />

ist in Tabelle 5-19 dargestellt. Vor dem Hintergrund der aufgeführten Aspekte wird die<br />

klimawandelbezogene Vulnerabilität der Fernwärmeerzeugung und –verteilung in der<br />

MPR HB-OL durch die Bearbeiter als mittel eingeschätzt. Die Bearbeiter gehen davon<br />

aus, dass der temperatur- und effizienzbedingt erwartete Rückgang der Fernwärme-<br />

nachfrage durch den politisch unter Effizienzgesichtspunkten gewünschten Ausbau<br />

von Fernwärme ausgeglichen werden kann. Die strukturelle Vulnerabilität der Fern-<br />

wärmeerzeugung und –verteilung in der MPR HB-OL wird auch als mittel eingestuft,<br />

weil die als mittel erachteten potenziellen strukturellen Auswirkungen auf eine eben-<br />

falls als mittel eingeordnete Anpassungskapazität treffen. Zwar ist das ermittelte Aus-<br />

baupotenzial für Fernwärme im Land Bremen vergleichsweise hoch. Jedoch ist der Aus-<br />

bau der Fernwärmeversorgung durch die „hausinterne Konkurrenz“ zu Erdgas im Land<br />

Bremen nicht so offensiv zu erwarten. Zudem bleibt der Netzausbau durch die hohen<br />

Verteilnetzkosten teuer, so dass ohne eine ausreichende politische Förderung weder<br />

ein Netzausbau „im großen Stil“ noch ein Zentralisierung der bestehenden Fernwärme-<br />

teilnetze zu erwarten ist. Auch hinsichtlich der besonderen Marktmacht der Kunden-<br />

gruppe Wohnungsbaugesellschaften sind aus Sicht der Bearbeiter keine Änderungen zu<br />

erwarten.<br />

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