PDF (Bericht) - Bremer Energie Institut
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5.2.2.2. Sensitivität<br />
Klimawandelbezogene Klimawandelbezogene Betrachtung<br />
Betrachtung<br />
Betrachtung<br />
Temperaturbedingter Rückgang der Gasnachfrage<br />
156<br />
Vulnerabilitätsanalyse<br />
Der vorrangige Einsatz von Erdgas für die Erzeugung von Raumwärme hat zur Folge,<br />
dass die Gasnachfrage in der MPR HB-OL durch eine allgemeine Temperaturzunahme<br />
im Winter und dem damit verbundenen geringeren Wärmebedarf sinken könnte. Wie<br />
bereits in der VA Fernwärme beschrieben, ist gemäß regionaler Klimaprojektionen für<br />
die MPR HB-OL ersichtlich, dass sich die Jahresmitteltemperatur in der MPR HB-OL bis<br />
zum Jahr 2050 erhöhen wird und im Herbst und Winter mit einem Temperaturanstieg<br />
und einer Verlängerung der frostfreien Zeit zu rechnen ist (vgl. VA Fernwärme Ab-<br />
schnitt 5.2.3). Ein spürbarer temperaturbedingter Rückgang der Gasnachfrage in der<br />
MPR HB-OL wird daher als sehr wahrscheinlich erachtet, ohne dass dieser Nachfrage-<br />
rückgang näher quantifiziert werden kann. Die klimawandelbezogene Sensitivität der<br />
Gasspeicherung und -verteilung in der MPR HB-OL gegenüber diesem Aspekt wird da-<br />
her kurzfristig als gering, mittel- bis langfristig jedoch als mittel eingeschätzt.<br />
Effizienzbedingter Rückgang der Gasnachfrage<br />
Die Entwicklung der Gasversorgung ist nicht nur von der Beschaffungsseite abhängig,<br />
die in der VA Gas Primärenergie behandelt wird, sondern auch von der Nachfrageseite.<br />
Durch die Umsetzung der EU-<strong>Energie</strong>effizienzziele könnte zukünftig ein effizienzbe-<br />
dingter Rückgang der Gasnachfrage in der MPR HB-OL resultieren. Das <strong>Energie</strong>- und<br />
Klimaschutzszenarien für das Land Bremen (2020) zeigt, dass die effizienzbedingte<br />
Entwicklung der Gasnachfrage in der MPR HB-OL letztlich von der energiepolitischen<br />
Steuerung in der MPR abhängt. Für das Land Bremen wurde in [SUBVE 2010] im Refe-<br />
renzszenario eine Zunahme des Erdgasverbrauchs von 4.820 GWh im Jahr 2005 auf<br />
5.507 GWh im Jahr 2020 geschätzt (ebenda, S. A-9). Im so genannten Klimaschutzsze-<br />
nario soll nach einem Anstieg von 4.820 GWh im Jahr 2005 auf 5.283 GWh im Jahr<br />
2010 ein Rückgang auf 4.933 GWh im Jahr 2020 folgen (ebenda, S. A-22).<br />
<strong>Energie</strong>effizienzmaßnahmen in allen Verbrauchssektoren und der Ausbau der Fern-<br />
wärmeversorgung haben somit einen massiven Einfluss darauf, ob der Gasverbrauch<br />
im Land Bremen in den nächsten 10 Jahren nur leicht oder ganz erheblich zunehmen<br />
wird. Inwieweit sich dieser großstädtische Trend auch auf den niedersächsischen Teil<br />
der MPR übertragen lässt, ist unklar. Unterschiedliche demografische Entwicklungen,<br />
die auf dem Land fehlende Konkurrenz durch die Fernwärme, dagegen eine wesentlich<br />
stärkere Konkurrenz durch den Einsatz von Biomasse in der Wärmeerzeugung, größere<br />
beheizbare Wohnflächen in den Häusern und eine aktuell noch stärkere Anteil von Öl-<br />
heizungen sind Einflussfaktoren, die noch genauer untersucht werden müssten. Vor<br />
dem skizzierten Hintergrund wird die klimawandelbezogene Sensitivität der Gasspei-