Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe
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192 III. Das Zuspiel<br />
Eroffnung; und sie west als solche im Wesen der Wahrheit fUr<br />
die Seiendheit.<br />
Die Zeit als entriickende-eroffnende ist in sich damit zugleich<br />
einriiumend, sie schafft »Raum«. Dieser ist nicht gleichen Wesens<br />
mit ihr, aber ihr zugehorig, wie sie ihm.<br />
Raum muB aber auch hier urspriinglich als Raumung begriffen<br />
sein (wie sich diese in der Raumlichkeit des Da-seins<br />
anzeigen, aber nicht vollurspriinglich begreifen laBt).<br />
Bestandigkeit und Anwesenheit in ihrer Einheit sind daher<br />
zeitraumlich, und das je in einem doppelten Sinn, zu bestimmen,<br />
wenn sie in der Richtung der Wahrheit des Seins begriffen<br />
sein sollen.<br />
Bestiindigkeit ist Ausdauer der Entriickung in Gewesenheit<br />
und Zukunft, und die »Dauer« als bloBes Andauem ist erst<br />
Folge der Ausdauer.<br />
Anwesenheit ist Gegenwart im Sinne der Gesammeltheit der<br />
Ausdauer gemaB ihrem Riiekzug aus den Entriiekungen, die<br />
daher verstellt und somit vergessen werden. So entsteht der<br />
Schein der Zeit-losigkeit des eigentlichen »Seienden«.<br />
Bestiindigkeit ist, raumhaft begriffen, die Ausfiillung und Erfiillung<br />
des selbst nicht eigens erfahrenen Raumes, somit eine<br />
Einriiumung.<br />
Anwesenheit ist Einriiumung im Sinne des Raumgebens fiir<br />
das in sie <strong>zur</strong>iickgestellte und so standige Seiende.<br />
Die Einheit von Zeitigung und Einraumung und zwar in der<br />
Weise der Anwesung machen das Wesen der Seiendheit aus,<br />
die Dberkreuzung.<br />
W oher aber nun das Merkwiirdige, daB das Seiende solchen<br />
Seins (Ewigkeit) als raum- und zeitlos, ja sogar Raum und Zeit<br />
iiberlegen ausgegeben wird?<br />
Wei! Raum und Zeit in ihrem Wesen verborgen bleiben und,<br />
wofem sie <strong>zur</strong> Bestimmung kommen, dies auf jenem Weg geschieht,<br />
der zu ihnen fiihrt, sofem sie selbst als ein in gewisser<br />
Weise Seiendes, somit »bestimmtes Anwesendes« genommen<br />
werden.<br />
99. »Sein« und »Werden« im anfanglichen Denken 193<br />
So aber werden Raum und Zeit dem greifbarsten Anwesenden,<br />
dem OOOlta, stofflich Korperhaften, zugewiesen und den hier<br />
vorkommenden Weisen des Umschlags, ItEta~oAft, dem Raum<br />
und Zeit nachfolgen bezw. vorangehen.<br />
Und solange die Herrschaft der anfanglichen Seinsauslegung<br />
ungebrochen bleibt, halt sich auch dieseAbdrangung von Raum<br />
und Zeit in dem Bereich ihrer nachsten Vorfindlichkeit in der<br />
Geltung, und eine Fragestellung, wie die durch den Titel »Sein<br />
und Zeit« angezeigte, muB notwendig unverstanden bleiben,<br />
da sie eine Verwandlung des Fragens von Grund aus fordert.<br />
99. »8ein« und» Werden« im anfiinglichen Denken*<br />
»Werden« als Hervorgehen und»Vergehen« als Verschwinden,<br />
dieses allein griechisch und in sich bezogen auf lpUOt~.<br />
Werden dann iiberhaupt als Wechsel des Anwesens, Umschlag,<br />
ItEta~oAft, der weiteste Begriff der XLV'!]Ot~, »Bewegung«.<br />
Bewegung als Anwesung des Umschliiglichen als solchen<br />
Aristoteles begreift erstmals griechisch von Bestandigkeit und<br />
Anwesenheit her (ouoLa) das Wesen der Bewegung und muE<br />
dazu eigens das XtvoultEVOV als solches in den Ansatz bringen.<br />
Dazu aber schon vorausgesetzt die Auslegung des Seienden<br />
als Etl\o~ - tllEa und somit ltoQlpft - VA'!], d. h. tEX,v'!], die wesensbezogen<br />
auf lpUOt~.<br />
So ergibt sich die Bewegung als Vollendetheit, als Wesen der<br />
Anwesung, das Sichhalten in der Verfertigung und Fertigkeit.<br />
Bewegung darf hier nicht neuzeitlich als Ortwechsel in der<br />
Zeit gefaBt werden, auch die griechische lpoQ