Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe
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230 IV. Der Sprung<br />
118. Der Sprung<br />
231<br />
1m anderen Anfang aber ist das Seiende, damit es die Lichtung,<br />
in die es hereinsteht, zugleich trage, welche Lichtung west<br />
als Lichtung des Sichverbergens, d. h. des Seyns als <strong>Ereignis</strong>.<br />
1m anderen Anfang wird alles Seiende dem Seyn geopfert,<br />
und von da aus erhalt erst das Seiende als solches seine Wahrheit.<br />
Das Seyn aber west als das <strong>Ereignis</strong>, die Augenblicksstatte<br />
der Entscheidung iiber Nahe und Feme des letzten Gottes.<br />
Bier ist in der unumganglichen Gewohnlichkeit des Seienden<br />
das Seyn das Ungewohnlichste; und diese Befremdung des<br />
Seyns ist nicht eine Erscheinungsweise desselben, sondem es<br />
selbst.<br />
Der Ungewohnlichkeit des Seyns entspricht im Griindungsbereich<br />
seiner Wahrheit, d. h. im Da-sein, die Einzigkeit des<br />
Todes.<br />
Der furchtbarste Jubel muB das Sterben eines Gottes sein.<br />
Nur der Mensch »hat« die Auszeichnung, vor dem Tod zu stehen,<br />
weil der Mensch instandig ist im Seyn: Der Tod das hochste<br />
Zeugnis des Seyns.<br />
1m anderen Anfang muB die Wahrheit des Seyns gewagt<br />
werden als Griindung, Erdenkung des Da-seins.<br />
Nur im Da-sein wird dem Seyn jene Wahrheit gegriindet, in<br />
der alles Seiende nur umwillen des Seyns ist, des Seyns, das als<br />
Wegspur des letzten Gottes aufleuchtet. Durch die Griindung<br />
des Da-seins verwandelt sich der Mensch (Sucher, Wahrer,<br />
Wachter).<br />
Diese Verwandlung schafft den Raum der anderen Notwendigkeiten<br />
der Entscheidung iiber Nahe und Feme der Gotter.<br />
118. DerSprung<br />
ist der auBerste Entwurf des Wesens des Seyns derart, daB wir<br />
uns (selbst) in das so Eroffnete stellen, instandig werden und<br />
erst durch die Ereignung wir selbst. MuB aber fiir die Wesens<br />
bestimmung des Seyns nicht doch ein Seiendes leitend bleiben?<br />
Doch was heif3t hier leitend? DaB wir an einem vorgegebenen<br />
Seienden das Sein als dessen Allgemeinstes abheben, das ware<br />
nur ein Nachtrag in der Erfassung. Die Frage bliebe, warum<br />
uns das Seiende und in welchem Sinne »seiend« ist. Immer<br />
zuvor ist ein Entwurf, und die Frage bleibt nur, ob der Entwerfende<br />
als Werfer selbst in die Wurfbahn, die eroffnende, ein<br />
-springt oder nicht (vgl. Das Zuspiel, Der erste Anfang); ob cler<br />
Entwurf selbst als Geschehnis aus dem <strong>Ereignis</strong> erfahren und<br />
bestanden wird oder ob, was im Entwurf aufscheint, nur als das<br />
Aufgehende (