Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe
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384 V. Die Griindung<br />
242. Der Zeit-Raum als der Ab-grund<br />
385<br />
Diese Verlassenheit aber ist in sich, weil urspriinglid1 erinnernd-erwartend<br />
(die Zugehorigkeit zum Sein und den Zuruf<br />
des Seyns), kein bloBes Versinken und Ersterben in einem<br />
Nichthaben, sondern umgekehrt, die aufgerichtete und allein<br />
in die Entscheidung hinausgerichtete Gegenwart: Augenblick.<br />
In diesen sind die Entriickungen eingeriickt, und er selbst west<br />
nur als die Sammlung der Entriickungen.<br />
Das erinnemde Erharren (erinnernd eine verhiillte Zugehorigkeit<br />
zum Seyn, erharrend einen Zuruf des Seyns) stellt <strong>zur</strong><br />
Entscheidung das Ob oder Ob-nicht des Anfalls des Seyns.<br />
Deutlicher, die Zeitigung als diese Fiigung des Sid1versagens<br />
(des zogernden) griindet ab-griindigerweise denEntscheidungsbereich.<br />
Aber mit der Entriickung in das Sid1versagende (das<br />
ist eben das Wesen des Zeitigens) ware ja schon alles entschieden.<br />
Das Sichversagende aber versagt sich zogernd, es schenkt<br />
so die Moglichkeit der Schenkung und Ereignung. Das Sichversagen<br />
erfiigt die Entriiekung des Zeitigens, als zogemdes ist es<br />
zugleich urspriinglichste Beriickung. Diese Beriickung ist der<br />
Umhalt, in dem der Augenblick und damit die Zeitigung gehalten<br />
wird (wie der urspriingliche Ab-grund? Die »Leere«?<br />
Weder sie noch die Fiille). Diese Beriickung gibt die Moglichkeit<br />
der Schenkung als wesende Moglichkeit zu, raumt sie ein. Die<br />
Beriiekungist die Einraumung des <strong>Ereignis</strong>ses. DieVerlassenheit<br />
ist durch die Beriickung eine fest-gestellte, auszustehende.<br />
Das »Wegbleiben« des Grundes, seine Abgriindigkeit, ist<br />
gestimmt aus dem zogernden Sichversagen, zeitigend und raumend,<br />
entriickend und beriickend zumal. Das Einraumen griindet<br />
und ist die Stiitte des Augenblieks. Der Zeit-Raum als die<br />
Einheit der urspriinglichen Zeitigung und Raumung ist urspriinglich<br />
selbst die Augenblicks-Statte, diese die ab-griindige<br />
wesenhafte Zeit-Raumlichkeit der Offenheit der Verbergung,<br />
d.h. desDa.<br />
Woher also die Geschiednis in Zeitigung und Raumung? Aus<br />
der Entriickung und Beriickung, die grundverschieden sich fordern,<br />
aus der Einheit der zogemden Versagung. Woher die<br />
Geschiedenheit von Entriickung und Beriickung? Aus der zogernden<br />
Versagung, und diese das Erwinken als das anfiingliche<br />
Wesen des <strong>Ereignis</strong>ses, anfiinglich im anderen Anfang.<br />
Dieses Wesen des Seyns einzig und einmalig und damit dem<br />
innersten Wesen des Seyns geniigend; auch CPlJ11L; einzig und<br />
einmalig.<br />
Wenn jene Zeitigung und jenes Raumen das urspriingliche<br />
Wesen der Zeit und des Raumes, dann ist deren Herkunft, abgriindige,<br />
den Ab-grund griindende, aus dem Wesen des Seins<br />
sichtbar gemacht. Zeit und Raum (urspriinglich) »sind« nicht,<br />
sondern wesen.<br />
Aber die zogernde Versagung selbst hat diese urspriinglich<br />
einigende Fiigung des Sichversagens und des Zogerns aus dem<br />
Wink. Dieser ist das Sicheroffnen des Sichverbergenden als solchen<br />
und zwar das Sicheroffnen fiir die und als die Er-eignung,<br />
als Zuruf in die Zugehorigkeit zum <strong>Ereignis</strong> selbst, d. h. <strong>zur</strong><br />
Griindung des Da-seins als des Entscheidungsbereichs fUr das<br />
Seyn.<br />
Aber dieser Wink kommt nur zum Winken im Anklang des<br />
Seyns aus der Not der Seinsverlassenheit und sagt nur wieder:<br />
weder aus dem Zuruf noch aus einer Zugehorigkeit, sondern<br />
nur aus dem beide erschwingenden Zwischen offnet sich das ."<br />
<strong>Ereignis</strong> und wird der Entwurf des Ursprungs des Zeit-Raumes<br />
als urspriinglicher Einheit aus dem Abgrund des Grundes vollziehbar<br />
(das Netz, vgl. Der Sprung, 142. Das Wesen des Seyns).<br />
Raum ist die beriickende Ab-griindung des Umhalts.<br />
Zeit ist die entriickende Ab-griindung der Sammlung.<br />
Die Beriickung ist abgriindiger Umhalt der Sammlung.<br />
Die Entriickung ist abgriindige Sammlung auf den Umhalt.<br />
Wenn Entriiekung sich als Sammlung erweist und Beriikkung<br />
als Umhalt, so liegt darin je ein Gegenwendiges. Denn<br />
Entriickung scheint Zerstreuung und Beriickung scheint Entfremdung<br />
zu sein. Dieses Gegenwendige ist gerade das Wesentliche<br />
und der Hinweis auf die urspriingliche Gewiesenheit beider<br />
zueinander auf Grund ihrer Geschiednis.