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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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378 V. Die Griindung<br />

242. Der Zeit-Raum als der Ab-grund 379<br />

2. jedes Wesen in sich gegen das andere in seiner auBersten<br />

Geschiedenheit herausgestellt, und<br />

3. jedes Wesen in sich begriffen als entspringend einem Urspriinglichen;<br />

und<br />

+. dieses Urspriingliche die gemeinsame Wurzel beider als ein<br />

Anderes ihrer und doch so, daB es als Wurzel jene beiden als<br />

»Stamme« braucht, um Wurzel-griindender Grund (das Wesen<br />

der Wahrheit) zu sein.<br />

Die Auslegung von Raum und Zeit aus dem Zeit-Raum will<br />

nicht das bisherige Wissen von Rauro und Zeit als »falsch«<br />

erweisen. 1m Gegenteil, es wird erst in den freHich begrenzten<br />

Bezirk seiner Richtigkeit eingefiigt und deutlich gemacht, daB<br />

Raum und Zeit so unerschopflich sind im Wesen wie das Seyn<br />

selbst.<br />

Die gewohnliche und schon alte Vorstellung<br />

vom »Zeitraum«<br />

Hier ist eine Bestimmung der Zeit selbst und nur der Zeit gemeint<br />

und nicht wie ill Wort Zeit-Raum jenes der Zeit und<br />

dem Raum urspriinglich einige Grundwesen.<br />

Zeitraum meint eine Spanne von »Zeit«, das von jetzt bis<br />

dann, von damals bis heute u. a.; ein »Zeitraum« von hundert<br />

Jahren; die Zeit ist hier als geriiumig vorgestellt, sofem sie als<br />

MeBzahl etwas umgreift, ein von ... bis, ein Gemessenes. Es ist<br />

damit nicht einmal in der Dbertragung jenes Offene der Zeit<br />

gemeint, das ihren Entriickungen zukommt und das freilich<br />

nicht »raumlich« ist. 1m Wort »Zeitraum« ist daher auch der<br />

gewohnliche Begriff von »Zeit« vorgestellt.<br />

Man konnte aus einer Betrachtung der Geschichte der Raumund<br />

Zeit-Vorstellungen eine Aufhellung iiber den Zeit-Raum<br />

erwarten.<br />

Aber aIle diese seit dem 19. Jahrhundert mehrfach versuchten<br />

historischen Darstellungen sind blind und nutzlos und ohne<br />

wirkliche philosophierende Frage, abgesehen davon, daB sie<br />

nur die »Stellen« aus den jeweiligen Fragezusammenhangen<br />

herauspicken und aufreihen.<br />

Die Geschichte dieser »Vorstellungen« ist die Geschichte der<br />

Wahrheit des Seyns und kann nur in eins mit der Geschichte<br />

der Leitfrage philosophisch fruchtbar herausgestellt werden.<br />

Alles andere ist gelehrte Mache, die nur noch mehr <strong>zur</strong> AuBerlichkeit<br />

des Stellensammelns und Vergleichens verfiihrt.<br />

242. Der Zeit-Raum als der Ab-grund<br />

Der Ab-grund ist die urspriingliche Wesung des Grundes. Der<br />

Grund ist das Wesen der Wahrheit. Wird daher der Zeit-Raum<br />

als Ab-grund begriffen und kehrig vom Zeit-Raum her der<br />

Ab-grund bestimmter gefaBt, so eroffnet sich damit der kehrige<br />

Bezug und die Zugehorigkeit des Zeit-Raums zum Wesen der<br />

Wahrheit.<br />

Der Abgrund ist die urspriingliche Einheit von Raum und<br />

Zeit, jene einigende Einheit, die sie erst in ihre Geschiednis<br />

auseinandergehen liiBt.<br />

Der Ab-grund ist aber auch zuvor das urspriingliche Wesen<br />

des Grundes, seines Griindens, des Wesens der Wahrheit.<br />

...,<br />

Was ist der Ab-grund? Welches ist seine Weise des Griindens?<br />

Der Ab-grund ist das Weg-bleiben des Grundes.<br />

Und was ist der Grund? Er ist das Sichverhiillende - Aufnehmen,<br />

weil ein Tragen, und dieses als Durchragen des Zugriindenden.<br />

Grund: das Sichverbergen im tragenden Durchragen.<br />

Ab-grund das Ausbleiben; als Grund im Sichverbergen, ein<br />

Sichverbergen in der Weise der Versagung des Grundes. Versagung<br />

aber ist nicht nichts, sondem eine ausgezeichnete urspriingliche<br />

Art des Unerfiillt-, des Leerlassens; somit eine ausgezeichnete<br />

Art der Eroffnung.<br />

Allein, der Ab-grund ist als Wesung des Grundes kein bloBes<br />

Sichversagen als einfacher Riickzug und Weggang. Der Abgrund<br />

ist Ab-grund. 1m Sichversagen bringt der Grund in einer

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