Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe
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28 1. Vorbliek<br />
9. Durchbliek<br />
29<br />
Aus dieser Not wird die Griindung der Wahrheit des Seins,<br />
die Griindung des Da-seins notwendig.<br />
Diese Notwendigkeit vollzieht sich in der sUindigen, alles geschichtliche<br />
Menschsein durchherrschenden Entscheidung: ob<br />
der Mensch kiinftig ein Zugehoriger ist <strong>zur</strong> Wahrheit des Seins<br />
und so aus dieser Zugehorigkeit und fUr sie die Wahrheit als<br />
Wahres in das Seiende birgt, oder ob der Beginn des letzten<br />
Menschen diesen in die verstellte Tierheit wegtreibt und dem<br />
geschichtlichen Menschen den letzten Gott versagt.<br />
Was ist, wenn der Kampf um die MaBstabe erstirbt, wenn<br />
das gleiche Wollen keine GroBe mehr will, d. h. keinen Willen<br />
<strong>zur</strong> groBten Verschiedenheit der Wege mehr aufbringt?<br />
Wenn noch der andere Anfang sich vorbereitet, dann ist dies<br />
als eine groBe Wandlung verborgen, und umso verborgener je<br />
groBer das Geschehnis. Der Irrtum besteht freilich, als muBte<br />
ein wesentlicher Umschlag, der von Grund aus Alles ergreift,<br />
auch sogleich und uberhaupt von Allen gewuBt und begriffen<br />
werden und sich in der Offentlichkeit abspielen. Nur Wenige<br />
stehen immer in der Helle dieses Blitzes.<br />
Die Meisten haben jenes »Gliick.«, in einem Vorhandenen<br />
sich vorzufinden und so das lhrige im Verfolg des Nutzens fiir<br />
ein Ganzes zu betreiben.<br />
1m anderen Anfang wird jenes ganz Andere vorausgedacht,<br />
was der Entscheidungsbereich genannt worden, in dem sich das<br />
eigentliche geschichtliche Seyn der Volker gewinnt oder verliert.<br />
Dieses Sein - die Geschichtlichkeit - ist nie in jedem Zeitalter<br />
dasselbe. Es steht jetzt vor einer wesentlichen Wandlung, sofern<br />
es <strong>zur</strong> Aufgabe bekommt, jenen Entscheidungsbereich zu<br />
griinden, jenen <strong>Ereignis</strong>zusammenhang, kraft dessen menschliches<br />
geschichtliches Seiendes erst sich zu sich selbst bringt. Die<br />
Griindung dieses Bereichs verlangt eine EntauBerung, die das<br />
Gegenteil ist der Selbstaufgabe. Sie kann nur aus dem Mut<br />
zum Ab-grund vollzogen werden. Dieser Bereich, wenn solche<br />
Kennzeichnung iiberhaupt <strong>zur</strong>eicht, ist das Da-sein, jenes Zwi<br />
schen, das, sich selbst erst griindend, den Menschen und den<br />
Gott auseinander- und zueinander-setzt und einander eignet.<br />
Was in der Griindung des Da-seins sich eroffnet, ist das <strong>Ereignis</strong>.<br />
Damit ist nicht gemeint ein »Gegeniiber«, ein Anschaubares<br />
und eine »Idee«, sondern das Heriiberwinken und das<br />
Hinubersichhalten im Offenen des Da-, das eben der lichtend<br />
-verbergende Wendungspunkt in dieser Kehre ist.<br />
Diese Kehre gewinnt ihre Wahrheit nur, indem sie als Streit<br />
zwischen Erde und Welt bestritten und so das Wahre in das<br />
Seiende geborgen wird. Nur Geschichte, die im Da-sein sich<br />
griindet, hat die Gewiihr einer Zugehorigkeit <strong>zur</strong> Wahrheit des<br />
Seins.<br />
9. Durchblick<br />
Das Seyn als <strong>Ereignis</strong> - zogemde Versagung als (Verweigerung).<br />
Reife: Frucht und Verschenkung. Das Nichthafte im<br />
Seyn und der Gegenschwung; streitig (Seyn oder Nichtsein).<br />
Das Scyn west in der Wahrheit: Lichtung fur das Sichverbergen.<br />
Die Wahrheit als Wesen des Grundes: Grund - das Worin<br />
gegriindet (nicht das Woher als Ursache).<br />
Der Grund griindet als Ab-grund: die Not als das Offene des<br />
Sichverbergens (nicht die »Leere«, sondem ab-griindige Unerschopfung).<br />
Der Ab-grund als der Zeit-Raum.<br />
Der Zeit-Raum die Augenblicks-stiitte des Streites (Seyn oder<br />
Nichtsein).<br />
Der Streit als der Streit von Erde und Welt, weil Wahrheit<br />
des Seyns nur in der Bergung und diese als das grundende<br />
»Zwischen« im Seienden. Auseinander von Erde und Welt.<br />
Die Bahnen und Weisen der Bergung - das Seiende.